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In diesem Beitrag möchte ich euch das Thema Belichtung näherbringen. Dieser Beitrag richtet sich an Einsteiger, die noch nicht so viel Erfahrung mit Kameras haben.
Es gibt ein sehr interessantes Buch von Bryan Peterson, in dem er die Grundlagen der Belichtung einfach und verständlich erklärt. Dieses Buch ist sehr zu empfehlen, wenn ihr eine neue Ebene der Fotografie entdecken wollt und die Belichtungssteuerung nicht mehr der Kameraautomatik überlassen wollt. Also raus aus dem Automatikmodus und ran an die manuellen Einstellungen – ihr werdet feststellen, dass eure Kreativität und Experimentierfreude mit den manuellen Einstellungen beflügelt wird.
Bryan verdeutlicht die drei grundlegenden Parameter, die bei der manuellen Belichtung berücksichtigt werden müssen, sehr anschaulich in einem Belichtungsdreieck. So könnt ihr sehr einfach das Zusammenspiel der verschiedenen Parameter in Bezug auf die Belichtung erkennen und wie Sie mit der Kamera interagieren.
Die drei Parameter sind:
Das Zusammenspiel dieser drei Parameter beeinflusst also die Belichtung des Bildes und sorgt für ein korrekt bzw. nicht korrekt belichtetes Bild. Es ist sehr wichtig zu wissen, dass die Änderung eines dieser Parameter auch die anderen beiden beeinflusst. Daher könnt ihr nicht nur einen Parameter ändern ohne dabei auch die anderen anzupassen. Solltet ihr dies nicht beachten, wird das Bild entweder unter- (zu dunkel) oder überbelichtet (zu hell).
Im Folgenden findet ihr zwei Beispiele, die euch die Funktion der Belichtung bzw. der einzelnen Parameter verdeutlichen sollen. Diese Metaphern illustrieren den Vorgang der Belichtung nur grob und sind nicht perfekt – sie geben jedoch ein allgemeines Verständnis über den Vorgang der Belichtung.
Das Fenster
Stellt euch vor, eure Kamera wäre ein Fenster mit Rollladen, die ihr öffnen und schließen könnt.
In diesem Fall entspräche die Blende der Größe des Fensters. Je größer das Fenster, desto mehr Licht fällt ein und desto heller ist es im Raum.
Die Verschlusszeit wäre die Zeit in der ihr die Rollladen geöffnet habt. Je länger ihr sie geöffnet habt, desto länger fällt Licht in den Raum.
Jetzt stellt euch vor, ihr sitzt im Raum und tragt eine Sonnenbrille. Eure Augen sind nicht so empfindlich für das einfallende Licht, was vergleichbar mit einem geringen ISO-Wert wäre.
Es gibt jetzt eine Menge Möglichkeiten, um den Lichteinfall im Raum zu erhöhen. Ihr könnt die Rollladen länger offen lassen (Verschlusszeit erhöhen), ihr könnt ein größeres Fenster einbauen (die Blende weiter öffnen) oder eure Sonnenbrille abnehmen (die ISO-Empfindlichkeit erhöhen). OK, das war nicht ganz perfekt – aber ich denke, ihr versteht was gemeint ist.
Das Sonnenbad
Ein weiterer Vergleich ist der Vergleich mit einem Sonnenbad. Einige Menschen können länger in der Sonne bleiben ohne einen Sonnenbrand zu bekommen als andere, da sie einen anderen Hauttyp haben. Im Prinzip kann man den Hauttyp also in den Vergleich zur ISO-Empfindlichkeit der Kamera setzen.
Die Verschlusszeit entspricht in diesem Fall der Zeit, die ihr in der Sonne verbringt. Je länger ihr in der Sonne liegt, desto brauner werdet ihr – liegt ihr zu lang in der Sonne werdet ihr "überbelichtet" und bekommt einen Sonnenbrand.
Die Sonnencreme verhält sich letztendlich wie die Blende. Je nachdem wie stark ihr Lichtschutzfaktor (Blendenwert) ist, lässt sie mehr oder weniger Licht durch, sodass ihr mit einer empfindlichen Haut (höhere ISO) länger (längerer Verschlusszeit) in der Sonne liegen könnt.
Ich denke, dieses Beispiel beschreibt die Belichtung etwas besser und ihr könnt das Prinzip nachvollziehen.
Fassen wir zusammen
Der Umgang mit der manuellen Belichtungseinstellung erfordert viel Übung und Praxis. In vieler Hinsicht ist es ein Balanceakt und sogar die erfahrensten Fotografen experimentieren und optimieren ihre Einstellungen, wenn sie unter besonderen Umständen fotografieren oder ein bestimmtes Resultat erzielen wollen. Ihr solltet noch berücksichtigen, dass das Verändern eines der oben genannten Parameter nicht nur Einfluss auf die Belichtung hat, sondern auch andere Auswirkungen zeigt. So hat ein Verändern der Blende beispielsweise Einfluss auf die Schärfentiefe, während eine Änderung der Verschlusszeit eine Bewegung einfriert oder verschwommen darstellt. Die Änderung der ISO-Einstellung letztendlich wirkt sich auch auf das Bildrauschen aus – je höher der ISO-Wert, desto mehr Rauschen habt ihr im Bild.
Das Tolle an digitalen Kameras ist, dass sie ein ideales Testobjekt zum Lernen der Belichtungseinstellungen sind. Ihr könnt so viele Bilder aufnehmen, wie ihr wollt und eure Schlüsse aus den EXIF Daten ziehen. Habt ihr ein besonders gutes Bild aufgenommen, so merkt euch die Einstellungen für diese Szene und versucht sie bei einem ähnlichen Motiv zu reproduzieren. Mit der Zeit gehen euch die Einstellungen wie selbstverständlich von der Hand und ihr werdet den Automatikmodus gar nicht mehr vermissen. Natürlich bietet euch eure Kamera auch noch verschiedene andere Optionen, wie zum Beispiel die Blenden- (A) oder Verschlusszeitpriorität (S), mit denen ihr einen der Parameter priorisieren könnt und den Rest der Kamera überlasst.
Weitere Informationen zu den einzelnen Parametern des Belichtungsdreiecks erfahrt ihr über die folgenden Links:
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