Hi @peter_kaden,
@peter_kaden schrieb:
Ich ziehe die Datei am PC direkt von der Karte runter. Es würde mich wundern, wenn PMH die Dateien "zusammenfügt", da dann eben auch der Dateicontainer von AVCHD auf mp4 geändert werden müsste (der Container definiert u.a., wie die Bild- und Tondaten in der Datei "verschachtelt" werden, hat nichts mit dem Encoder zu tun, der üblicherweise H.264 ist).
ich muss jetzt einmal raten, könnte mir aber vorstellen, dass die Videos als MTS-Dateien vorliegen, richtig? PMH macht aus MTS-Dateien beim Zusammenfügen M2TS-Dateien, aber keine MP4-Dateien. Jedenfalls war das bisher immer so. Ich habe allerdings keine neueren Aufnahmen in dem Format, die über die 2GB hinaus gegangen sind.
Ich bin mir auch gar nicht so sicher, dass die 2GB-Grenze etwas mit dem MTS-Container zu tun hat; jedenfalls finde ich nichts verlässliches darüber. Ich glaube eher, dass das noch aus Zeiten alter Dateisystemformate kommt.
Wie dem auch sei, mit Deiner Aussage in der Klammer (siehe Zitat) hast Du jedenfalls Recht, und genau das ist auch der Grund für den Versatz, den Du nach dem einfachen Kopieren siehst. Wenn Du das Video komplett in der Kamera betrachtest, läuft es einfach weiter, auch wenn es über die magische 2GB-Grenze hinausgeht. Durch das händische Kopieren einer Aufnahme, die insgesamt mehr als 2GB belegt, ist es häufig so, dass die zweite Datei am Anfang nicht den notwendigen Header hat, um dem Betrachtungs-/Bearbeitungsprogramm mitzuteilen, welche Daten es zu Beginn vorfindet. Ein neuer vollständiger Header wird erst beim nächsten kompletten I-Frame geschrieben. Dadurch können durchaus längere Teile scheinbar fehlen. Eine Korrektur bei der Bearbeitung ist oft unmöglich. Irgendetwas fehlt immer...
Es gibt (mindestens) zwei Möglichkeiten, das Problem zu beheben. Die einfachste Variante wäre, wie @IamNic schon sagte, die Übertragung mittels PMH vorzunehmen, weil dabei automatisch die zusammengehörigen Dateien zu einer Zieldatei verknüpft werden. Eine Umwandlung des Containerformats findet dabei nicht statt. Aber selbst wenn, änderte es nichts am Inhalt sondern lediglich am Dateiaufbau.
Die zweite, etwas umständlichere, Möglichkeit wäre die Verknüpfung der zusammengehörigen Dateien mittels des "copy"-Befehls in der Kommandozeile des PCs (wahlweise die Verwendung eines Programms, das das kann).
In der Kommandozeile ginge das mit folgenden Befehl:
copy /B DATEI1 + DATEI2 ZIELDATEI
Bei zwei MTS-Dateien mit Namen Clip_1.MTS sowie Clip_2.MTS ginge das also so:
copy /B Clip_1.MTS + Clip_2.MTS MeineZieldatei.M2TS
Zur Ausführung solltest Du natürlich mit der Kommandozeile zu dem Ordner navigiert haben, in dem sich die Dateien befinden. Das erspart Laufwerk- und Pfadangaben vor jedem einzelnen Dateinamen. Das "/B" als Schalter ist extrem wichtig, weil dem Copy-Befehl damit signalisiert wird, dass es sich um Binärdateien handelt. Ohne den Schalter "denkt" der Befehl, dass er Textdateien verknüpfen soll und produziert nur Datenmüll. Der Zieldatei solltest Du gleich die Erweiterung M2TS geben. Der Aufbau des Containers ist in beiden Fällen gleich.
Übrigens: MTS wurde mal als Aufnahmeformat eingeführt, M2TS als Wiedergabeformat für z.B. Blu-Rays (inklusive Verschlüsselung; diese Felder sind bei MTS mit NULL gefüllt). Das spielt aber für Dich natürlich keine Rolle, daher kannst Du die Zieldatei gleich M2TS nennen, falls Dein Bearbeitungsprogramm MTS-Dateien nicht anzeigt. Im Prinzip egal, denn Sony selbst sagt hier, dass man die Dateierweiterung MTS/M2TS beliebig auswählen kann.
Hoffe, ich konnte etwas mehr Klarheit in die Sache bringen.
Grüße
darkframe
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen... (© by Kurt Marti)
