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Hallo zusamen
In diesem Beitrag, möchten ich euch zeigen, worauf ihr beim Einsatz eines Stativs achten solltet.
Wenn ihr das erste Mal mit einem Stativ arbeitet denkt ihr sicherlich: einfach die Beine ausziehen, Kamera aufsetzen und fertig – los geht’s!
Leider ist es nicht ganz so einfach – denn ein Stativ sollte, wenn es die Zeit zulässt, methodischer aufgestellt werden, sodass die Kamera perfekt ausgerichtet ist und das Stativ einen sicheren Stand hat. Nur so erhält man später ein scharfes – gerade bei langen Brennweiten und in der Makrofotografie.
(Bild 1)
*1 – Die Bildkomposition*
Da es eine gewisse Zeit dauert das Stativ richtig aufzustellen sollte man sich zunächst Gedanken über die Bildkomposition machen. Lauft also ein wenig herum und betrachtet euer Motiv aus verschiedenen Blickwinkeln. Nutzt den Sucher der Kamera, um zu sehen wie das Bild nachher als Foto wirkt. Macht eventuell ein paar Probeaufnahmen aus der Hand um den Bildaufbau zu kontrollieren.
*2 – Ausrichten des Stativs*
Richtet ein Bein eures Stativs in Richtung Motiv aus, damit ihr genügend Platz hinter der Kamera habt und nicht versehentlich gegen das Stativ stoßt. Außerdem erreicht ihr so eine hohe Stabilität der Kamera, da sich ein Bein unter dem Schwerpunkt (meistens das Objektiv) befindet.
*3 – Die Mittelsäule*
Damit das Gewicht der Kamera gleichmäßig auf alle drei Beine verteilt wird ist es wichtig die Mittelsäule des Stativs exakt senkrecht auszurichten. Wenn das Stativ über eine Libelle, wie an einer Wasserwaage, verfügt ist dies eine große Hilfe beim exakten Ausrichten. (Bild 2)Sollte keine Libelle am Objektiv angebracht sein, so kann man diese im Zubehörhandel für ein paar Euro erwerben. Lasst euch beim Ausrichten Zeit und stellt sicher, dass die Beine des Stativs sicher auf dem Boden stehen.
*4 – Höhe der Mittelsäule*
Die Mittelsäule ist wesentlich instabiler als das Dreibein – gerade bei preiswerteren Stativen. Vermeidet daher das Ausfahren der Mittelsäule und nutzt diese Option nur, wenn es nicht anders geht. Es ist zwar häufig etwas unbequem, wenn die Kamera nicht auf optimaler Höhe ist, aber ihr solltet immer daran denken, dass ihr ein scharfes Bild aufnehmen wollt – somit ist die Stabilität des Stativs vorrangig.
*5 – L-Winkel für kurze Objektive*
Ein L-Winkel ist eine spezielle Vorrichtung, die es euch ermöglicht die Kamera hochkant auf dem Stativ zu befestigen und dabei das Gewicht der Kamera im Zentrum des Stativs zu halten und so die erforderliche Stabilität zu gewährleisten.
(Bild 3)Der L-Winkel hat zwei entscheidende Vorteile: Zum einen bleibt der Schwerpunkt da wo er hingehört und das Gewicht der Kamera wird gleichmäßig auf alle drei Beine verteilt – zum Anderen bringt er einen, vielleicht entscheidenden Höhengewinn, der letztendlich ein besseres Foto ausmachen kann.
*6 - Stativschiene für lange Brennweiten*
Da große und schwere Objektive oft den Schwerpunkt der Kamera nach vorne verlagern, ist es wichtig dies durch eine Stativschiene auszugleichen und die Balance herzustellen. Ohne diesen Ausgleich wird man schnell feststellen, dass sich die Kamera langsam nach vorn neigt, wenn man den Stativkopf fixiert hat. (Bild 4)Gute Objektive verfügen bereits über eine zusätzlich Stativschelle, über die das Objektiv am Stativ befestigt werden kann.
*7 – Zusätzliches Gewicht für mehr Stabilität*
In manchen Situationen, zum Beispiel bei viel Wind, kann es erforderlich sein das Stativ mit einem zusätzlichen Gewicht zu stabilisieren. Hierzu verfügen viele Stative über eine Öse oder einen Haken am unteren Ende der Mittelsäule, wo man eine Kameratasche oder einen Sandsack befestigen kann. Wenn keine Vorrichtung vorhanden ist kann man versuchen sich mit einem Haken aus dem Baumarkt zu behelfen. (Bild 5)Man sollte jedoch darauf achten, dass das zusätzliche Gewicht nicht ins Schwingen gerät und gegen die Stativbeine schlägt, denn sonst ist es vorbei mit der Stabilität.
*Warum ist ein stabiler Aufbau so wichtig?*
Obwohl der Aufbau eines Stativs mitunter recht langwierig und mühsam ist, so lohnt er sich auf jedem Fall, denn die resultierenden Bilder zeichnen sich durch eine perfekte Schärfe aus. Dies ist besonders wichtig beim Arbeiten mit langen Brennweiten oder in der Makrofotografie, wo kleinste Bewegungen der Kamera zu einem niederschmetternden Ergebnis führen können.
Und ein weiterer, nicht unwesentlicher, Aspekt: Je mehr Zeit ihr euch beim Aufbau des Stativs nehmt, desto mehr konzentriert ihr euch auf die Bildkomposition, denn ihr wisst wie mühselig der Aufbau sein kann.
Ich hoffe euch mit diesen Tipps ein paar nützliche Anregungen gegeben zu haben
Schöne Grüße aus Berlin
Peter
Hallo Claus,
ich bin erst heute aus einem Kurzurlaub zurückgekommen.
Eigentlich hatte ich Deine Beiträge als sinnvolle Ergänzung zu meinem gesehen und nicht als Frage, Kritik oder Änderungswunsch aufgefasst.
Natürlich gebe ich Dir Recht, dass man auch mit anderen Mitteln zum Ziel kommt - es führen ja bekanntlich viele Wege nach Rom. Auch ich behelfe mir häufig mit anderen Hilfsmitteln, da ich auch ungerne ein Stativ mit mir rumschleppe.
Die Idee mit Deinem "Revolver" Stativ finde ich schon klasse - ich hatte mich seinerzeit für ein Gorillapod entschieden, mit dem ich allerdings nicht wirklich glücklich bin.
Die umkehrbare Mittelsäule muss das Stativ natürlich unterstützen und das ist ja nicht bei allen der Fall. Der Einsatz in dieser Form hat sich ja bei Makroaufnahmen bereits etabliert und wird auch häufig so beworben.
Schöne Grüße aus Berlin
Peter
Hallo Peter, danke für die Antwort, nun sind wir uns ja einig, da Du meine Beiträge als sinnvolle Ergänzung siehst. Das Gorillapod habe ich auch ausprobiert. Es ist zwar leichter aber m.E.je nach Größe sperrig und zu unstabil. LG vom Claus
Hi Claus,
na es gibt ja noch das ganz große Gorillapod - aber da muss man schon gut trainiert sein, um es um einen Laternenpfahl zu winden
Schöne Grüße aus Berlin
Peter