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HDR Workshop Teil 2: Das Shooting

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Peter_S.
Genius
1.768 Aufrufe

Herzlich willkommen zum 2. Teil des HDR-Workshops. In diesem Teil befassen wir uns mit dem Aufnehmen der Bilder, aus denen wir später das HDR Bild erstellen.

 

Es gibt zwei Möglichkeiten für ein Shooting im Freien. Einfach frei drauf los und sehen, was man vor Ort vor die Linse bekommt oder die Aufnahme akribisch planen und nichts dem Zufall überlassen. Beide Optionen haben ihre Berechtigung - aber grundsätzlich gilt, dass es einige Dinge zu beachten und planen gibt. Hier ist eine Checkliste der Dinge, die bei einem Shooting auf jedem Fall dabei sein sollten.

 

Checkliste

  1. Eure Alpha :smileygrin: und wenn möglich auch noch einen Ersatzbody
  2. Ein Weitwinkelobjektiv (28 mm oder weiter)
  3. Zusätzliche Objektive (z.B. 24-70 mm, 70-200 mm, 50 mm & Fischauge)
  4. Ein stabiles Stativ mit Kugelkopf
  5. Eine Wasserwaage für den Blitzschuh zum Ausrichten der Kamera
  6. Reichlich Speicherkarten
  7. Ersatzakkus

 

Nützliche Apps zur Planung

Es gibt einige nützliche Apps, die euch die Planung eures Shootings erleichtern - speziell, wenn ihr eine Foto-Tour plant und kein Motiv verpassen wollt.

 

Google Earth/Maps

Google Earth oder Maps eignet sich hervorragend, um einen Foto-Trip zu planen oder euch "vor Ort" schon einmal umzusehen. Dank 3D-Gebäude, Sehenswürdigkeiten und recht hochauflösenden Bildern könnt ihr euch die Location bequem am Computer ansehen und eurer Shooting planen.

 

SoLuna

Für Besitzer eines iPhones gibt es diese praktische App, die euch die exakten Zeiten für Sonnenauf- und -untergang mitteilt. So könnt ihr sicherstellen, dass ihr die blaue Stunde nicht verpasst und eindrucksvolle Bilder auf die Speicherkarte bannt.

 

Focalware

Mit dieser App könnt ihr über den integrierten Kompass genau bestimmen an welcher Stelle die Sonne auf- oder untergeht. So könnt ihr eure Szene schon im Vorfeld planen und könnt die Aufnahme ganz entspannt angehen.

 

Die ersten Serienbildaufnahmen

Ihr wisst jetzt, worauf ihr bei den Kameraeinstellungen achten müsst, habt eurer Ausrüstung vollständig dabei und habt euch einen Ort für eure Aufnahmen ausgesucht und wisst in etwas wie euer Motiv aussieht. Zeit also, die ersten Serienbildaufnahmen auf die Speicherkarte zu bringen.

 

hdr1.jpg

Bevor ihr das erste Bild aufnehmt achtet auf einen interessanten Bildaufbau. Sorgt dafür, dass euer Hauptmotiv nicht mittig und symmetrisch platziert ist außer es ist zwingend erforderlich. Wenn ihr das Motiv seitlich im goldenen Schnitt platziert schmeichelt dies mehr dem Auge und sorgt für einen interessanten Bildaufbau. Einige Kameras verfügen über entsprechende Gitterlinien, nach denen ihr das Motiv entsprechend ausrichten könnt. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Horizont, der das Bild ebenfalls nicht mittig schneiden sollte.

 

Wenn ihr die Szene nach euren Wünschen eingerichtet, ein paar Testfotos gemacht habt und mit dem ersten Resultat zufrieden seid geht es weiter mit der Serienbildaufnahme. Bevor es los geht überprüft noch einmal den Weißabgleich, denn nichts ist lästiger als im Nachhinein bei einer ganzen Serie von Bildern den Weißabgleich zu korrigieren

 

Setzt nun den Selbstauslöser in den 2-Sekunden-Modus und schließt den Fernauslöser an - alternativ könnt ihr auch die Infrarot-Fernbedienung verwenden. Nun wählen wir eine geeignete Blende, um die Szene bestmöglich einzufangen. Wenn alles scharf abgebildet sein soll empfiehlt sich eine Blende von f11-f13. Den Autofokus schalten wir aus und drehen den Fokusring auf unendlich (sofern das Motiv es zulässt). Wenn ihr Wert auf einen unscharfen Hintergrund legt oder unter ungünstigen Lichtbedingungen arbeitet solltet ihr einen kleineren Blendenwert wählen - experimentiert ein wenig herum, bis ihr mit dem Ergebnis zufrieden seid.

 

Nachdem die Blende festgelegt ist setzen wir die Empfindlichkeit auf den niedrigst möglichen ISO-Wert und danach den Belichtungszeitraum fest. Hierzu müssen wir in Erfahrung bringen, wie lange der hellste und der dunkelste Punkt im Bild belichtet werden muss, um ihn richtig abzubilden. Hierzu schalten wir die Belichtungsmessung auf Spotmessung, visieren zunächst den dunkelsten Punkt im Bild an und notieren uns die Verschlusszeit. Genauso verfahren wir für den hellsten Punkt im Bild.

 

hdr2.jpgSomit erhalten wir einen Belichtungszeitraum mit einer maximalen und einer minimalen Belichtungszeit, den wir jetzt in 1EV Schritte unterteilen. Wenn zum Beispiel meine kürzeste Verschlusszeit 2 Sekunden und meine längste 30 Sekunden ist sieht meine Sequenz folgendermaßen aus 2s (-2EV) - 4s (-1EV) - 8s (0EV) - 15s (+1EV) - 30s (+2EV). hdr3.jpgSollte die Zeitdifferenz größer sein, so kann man mit der Belichtungskorrektur den Belichtungsserienbereich nach oben und unten verschieben, sodass man einen größeren Bereich abdeckt. Jetzt noch ein letztes Mal die Schärfe kontrollieren und los geht's - wir drücken den Auslöser und hören nach einem kurzen Moment das vertraute, 5malige Geräusch des Verschlusses - unsere Belichtungsserie ist im Kasten, bzw. auf der Speicherkarte.

hdr4.jpg

 

hdr5.jpg

 

Nun prüfen wir, ob unsere Bilder auch so aufgenommen wurden, wie wir es wollten. Hierzu rufen wir das letzte Bild auf und blenden über die Display Taste das Histogramm ein. Für unser HDR-Bild benötigten wir 5 verschieden belichtete Bilder. D.h. die Pegel im Histogramm müssen beim durchblättern der Bildserie von links nach rechts bzw. umgekehrt wandern. Wenn dies der Fall ist die Belichtungsserie richtig aufgenommen - wenn nicht, sollten wir prüfen, ob eine Einstellung nicht korrekt ist bzw. die Kamera noch im Automatikmodus steht.

 

Fazit

Nachdem wir nun die Einstellungen der Kamera kennengelernt haben und unsere ersten Belichtungsreihen aufgenommen haben geht es im nächsten Teil dieses Workshops um das Zusammenfügen der einzelnen Bilder, sodass unser gewünschtes HDR-Bild erhalten. Im nächsten Teil geht es um Software und deren Anwendung.

 

Viel Spaß beim Ausprobieren und allzeit gut Licht

Peter