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Im Gespräch mit SWPA National Award Austria Gewinner - Julian Walkner

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Author: Ampzh85

Der weltweit größte Wettbewerb für Fotografie kürt Julian Walkner als Gewinner des „Austrian National Award“. Insgesamt wurden für den Wettbewerb 2017 mehr als 227.000 Bilder aus 183 Ländern eingereicht. Sein Siegerfoto ging als bestes Einzelfoto eines österreichischen Fotografen hervor und wird vom 21. April bis 07. Mai 2017 bei der Ausstellung zu den Sony World Photography Awards im Somerset House in London zu sehen sein. 

Der National Award Wettbewerb der Sony World Photography Awards ist ein globales Programm, dass offen ist für alle Fotografen - unabhängig von deren Fotokenntnissen. Ziel ist es, das beste Bild von lokalen Fotografen aus 66 Ländern zu finden.

Das Foto wurde am Stubaier Gletscher nach einem starken Schneefall im Mai 2016 aufgenommen. Es zeigt den Tiroler Freerider Matthias Zauner vor der einzigartigen Kulisse des Fernerkogels. Dabei essentiell ist die Bildaufteilung, die Diagonalen und natürlich die unberührte Natur in Kombination mit hochklassiger Freerideaction.

Das Foto wurde am Stubaier Gletscher nach einem starken Schneefall im Mai 2016 aufgenommen. Es zeigt den Tiroler Freerider Matthias Zauner vor der einzigartigen Kulisse des Fernerkogels. Dabei essentiell ist die Bildaufteilung, die Diagonalen und natürlich die unberührte Natur in Kombination mit hochklassiger Freerideaction.

Copyright: © Julian Walkner, Austria, 1st Place, National Awards, 2017 Sony World Photography Awards

Der in Salzburg aufgewachsene Julian Walkner entwickelte im Laufe der Zeit ein großes Interesse für Bergfotografie. Nach seiner Übersiedlung nach Innsbruck im Jahr 2008 baute er sich ein Netzwerk aus professionellen Skifahrern und Snowboardern auf, um Wintersport und Landschaftsfotografie zu verbinden. Julian Walkner ist uns für ein kurzes Interview zur Verfügung gestanden.


Wie kamen Sie zur Fotografie?
Das muss jetzt etwa acht Jahre her sein. Ein Studienkollege und ebenfalls passionierter Fotograf namens Bernhard Steiner meinte, als er ein paar meiner mit einer einfachen Handykamera geschossenen Fotos sah (damals hatten die noch 2 MP), ich hätte ein gutes Auge dafür und ich solle mir doch vielleicht eine Kamera zulegen. Danach standen etliche Fotoausflüge mit ihm als Mentor auf dem Programm und viel Erfahrung durfte ich auch mit der Delirium Crew, einer Snowboardgruppe aus Kärnten beziehungsweise Tirol machen. So wurde dieses kleine Hobby immer wichtiger für mich.


Was war Ihre erste Kamera?
Meine erste Kamera war eine Olympus E-520. Damals ein tolles Ding zum Anfangen, jedoch stieß ich damit bald an ihre fotografischen Grenzen.


Welche Kameras verwenden Sie heute?
Nachdem mir die Olympus nicht mehr gut genug war, wollte ich aufrüsten. Die Firma stieg damals aber aus dem Amateurbereich fast vollkommen aus und so musste ich einen Markenwechsel machen. Das war genau die Zeit, in der Sony seine neue Kameratechnologie mit dem unbeweglichen Spiegel auf den Markt brachte und ich habe mich in dieses System sofort verliebt. Meine erste Sony war dann eine Alpha 55, gefolgt nun von einer Alpha 77, mit der auch das eingereichte Bild geschossen wurde.


Fotografie ist ein sehr umfangreicher Bereich. Welchen Herausforderungen sind Sie in Ihren ersten Schritten begegnet?
Die Herausforderung zu Beginn ist vor allem die Lust, sich mit den Vokabeln zu beschäftigen (ja auch in der Fotografie gibt es die, nicht nur in Fremdsprachen).
Bis man erstmal durch Begriffe wie Belichtung, Blende, ISO, HDR, Abblenden, goldener Schnitt etc. etc. durchblickt, vergeht einiges an Zeit. Und dieses Lernen ist für mich auch noch nicht zu Ende, wie mir immer wieder einmal auffällt. Eine zweite große Herausforderung ist die Nachbearbeitung. Nachdem ich nie irgendwelche Kurse besucht habe, musste ich mir alles mehr oder weniger selbst beibringen. Was an der Kamera sehr gut funktioniert, ließ am PC lange Zeit zu wünschen übrig. Was mich mittlerweile allerdings eher zum Schmunzeln bringt, wenn ich mir alte Fotos von mir ansehe.

 

Welche Themen und Motive interessieren Sie bei der Fotografie (Landschaft, Natur, Portrait,…)?
Wie zuvor erwähnt, hat es mir vor allem die Sportfotografie angetan. Die Kombination aus der Härte der Natur und der Ästhetik in Sprüngen oder Tricks ist meiner Meinung nach das schönste, was die Fotografie zu bieten hat. Vor allem, wenn man bedenkt, welchen Aufwand man als Fotograf dabei teilweise treibt. Touren mit 20kg-Rucksäcken voller Kameraequipment, dazu kommt Lawinenausrüstung und Verpflegung, sind keine Seltenheit. Aber meiner Erfahrung nach sind die Fotos, über die man sich am meisten freut, jene, für die man den größten Aufwand betrieben hat.
Ein weiterer faszinierender Bereich ist die Natur für mich. Tiere insbesondere waren immer schon eine Passion für mich, und sie abzulichten gehört wohl mit zum Schwierigsten in der Fotografie. Ein Löwe wird ja kaum lächeln wie ein Model, wenn man es ihm sagt.


Wie sind Sie auf die Sony World Photography Awards gestoßen?
Ich habe letztes Jahr mitbekommen, dass die Tiroler Fotografen da relativ erfolgreich waren, und wir haben hier auch eine Facebookgruppe, in der das damals kommuniziert wurde. Ich dachte mir eigentlich nur, es wäre einen Versuch wert, da selbst einmal teilzunehmen und hatte wohl recht damit. Ich bin stolz, die Dominanz der Tiroler in der Fotografie in Österreich weiterführen zu können.

 

Haben Sie Tipps für Neulinge?
Eigentlich nur zwei Tipps: Auch wenn es zu Beginn nicht einfach ist und man viele etwas schlechtere Bilder herausbekommt, aber fotografiert manuell. Wer wirklich weiterkommen will in der Fotografie, der sollte so viel wie möglich knipsen und versuchen alles selbst zu machen. Ich lerne Autofahren auch nicht dadurch, dass ich am Beifahrersitz sitze und zusehe. Ich muss lenken, ich muss kuppeln, ich muss bremsen. Genauso muss ich beim Fotografieren die Einstellungen selbst vornehmen und nicht einen Computer alles machen lassen. Der zweite Tipp ist: Macht euch mit Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert vertraut. Das sollten, finde ich, die ersten Dinge sein, die man beherrschen sollte. Das ist wie im vorigen Beispiel das Kuppeln und Schalten. Am Anfang nicht leicht, aber später geht es automatisch. Wer es nicht kann, steht bald mit Motorschaden am Straßenrand. Oder halt mit schlechten Bildern *lacht*.