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Hallo Sonüsse,
angeregt von Peters [m-35142#35142] für gelungenen Weihnachtsfotos, dachte ich mir, dass es doch toll wäre, für meinen Popup Blitz einen Diffusor zu haben, sodass die Bilder natürlicher wirken.
Da ich keinen externen Blitz habe und mir auch keinen kaufen kann/will war das die beste Möglichkeit um möglichst günstig an gut geblitzte Bilder zu kommen.
Also habe ich geschaut, was es da so gibt und ob es überhaupt etwas gibt. Die Auswahl war nicht gerade riesig und noch dazu waren mit über 15 Euro für ein Stück Stoff mit Gestell dran dann doch zu teuer.
Da kam mir die grandiose Idee mir doch selber einen zu bauen.
Zuerst habe ich überlegt, wie ich ihn an der Kamera befestige, ohne diese dabei zu beschädigen o.ä. Außerdem sollte er einfach abnehmbar sein. Da kam mir gleich Draht in den Sinn. Richtig zurecht gebogen, könnte das klappen.
Dann habe ich noch überlegt, was ich zur Streueung des Lichts nutze. Normales Papier wäre wohl zu lichtundurchlässig. Stoff hatte ich auch keinen da. Da kam mir die Idee, weißes Backpapier zu nehmen...
Hier nun meine *Anleitung* für Euch zum nachbauen:
_*1. Baumaterial und Geräte*_:
Ihr braucht Draht (ca. 50 cm, abhängig von Eurem Objektiv) und er sollte einen guten Durchmesser haben (ich habe 2mm verwendet). Dazu noch weißes Backpapier.
Außerdem Schere und eine kleine Zange (und vllt einen Seitenschneider, wenn keiner an der Zange ist). Dazu noch einen Tacker (der nicht auf dem Bild ist ).
[[image http://club-sonus.sony.de/getMedia.htm?resolution=FORUM&media=5b8936ad049179cae66094a62afd82d6 style="display: block" align="boAls erstes schneidet ihr den Draht von der Rolle ab (NICHT mit der Schere... ;)... sondern mit dem Seitenschneider). Jetzt biegt Ihr ihn so in Form wie auf dem Bild (am besten indem ihr ihn direkt an die Kamera haltet. Der Draht umfasst das Objektiv in der Nähe des Bodies der Kamera einmal vollständig.
(Bild 1)Die kleinen Ecken an den Stellen, wo der Draht gerade wird sind wichtig für später!
(Bild 2)
Nun ist das Grundgerüst schon fertig. Fehlt noch ein "Spanner", der das Gerüst auf der Kamera "festklemmt". Dieser ist auch schnell zurechtgebogen. Achtet dabei aber darauf, dass dieser schön stramm sitzt und falls er sich etwas verbiegt, dann in Richtung Body, sodass die Spannung erhalten bleibt. Sonst verrutscht der Diffusor hinterher.
(Bild 3)
Zusammengesetzt sollte es dann so aussehen:
(Bild 4)
_*3. Der Lichtstreuer*_
Hier verwendet Ihr das weiße Backpapier. Schneidet einfach ein kleines Stück heraus und knickt die Ecken um die geraden Drahtenden. Am besten geht das, wenn das Gestell schon auf der Kamera montiert ist...
Jetzt nur noch mit 3 Tackernadeln auf beiden Seiten festtackern... Fertig.
Der Vorteil: Ihr könnt die "Stärke" selbst einstellen, indem Ihr einfach doppelte oder dreifache Lagen zusammentackert. Ich habe erst mal einen einfachen und einen doppelten gebaut.
(Bild 5)
Diesen jetzt nur noch auf das Drahtgestell stecken:
(Bild 6)...fertig!
*_So sieht es dann aus:_*
(Bild 7)
(Bild 😎
(Bild 9)(Sorry für die schlechte Bildquali... War meine Handykamera... )
Das war es auch schon... Euer Diffusor ist fertig.
Zum Anbringen/Abnehmen genügt es, einfach den Spanner zu lösen und dann das Gestell über das Objektiv abzunehmen/aufzusetzen. Dazu muss natürlich immer das Backpapier entfernt werden...
Sieht ein wenig seltsam aus, aber dafür hat es so gut wie nix gekostet... Und es ist Marke Eigenbau mit lebenslanger Garantie
_*Was bringt das?!*_
Alle die sich diese Frage stellen, bitte ich, Euch einfach zum Vergleich die zwei Fotos unten anzusehen...
(Bild 10)+ohne Diffusor+
(Bild 11)+mit Diffusor+
(Hatte gerade kein anderes Motiv... )
Ich glaube man sieht schon einen deutlichen Unterschied. Beide Bilder sind mit _exakt_ den gleichen Einstellungen aufgenommen.
*Der Diffusor bewirkt* also, dass
* die Farben natürlicher werden
* das Bild nicht an eineigen Stellen überbelichtet wirkt
* die Schatten von Objekten weicher und nicht so auffällig sind (siehe Schatten des Steckers rechts unten)
* das Bild einfach schöner aussieht
Damit könnt ihr sicherlich auch zu Weihnachten oder sonst in dunklen Räumen schöne Fotos machen, ohne sie durch den einfachn Blitz zu "versauen".
Und ich denke es sollte jeder hinbekommen, das nachzubauen.
Wer fragen hat, kann sich gerne bei mir melden...
Ich hoffe, Euch damit einen interessanten Tipp gegeben zu haben und wünsche allen noch schöne Adventstage und allzeit gut Licht!
Liebe Grüße, Frederik.
einfaches Butterbrot-Papier geht auch 🙂 es muss kein gutes Backpapier sein 🙂
na klar... je nachdem was man da hat...
malediction schrieb
> .... aber dafür hat es so gut wie nix gekostet ...
Und das ist eigentlich schon der einzige Vorteil.
.
> malediction schrieb
> _*Was bringt das?!*_
Außer etwas Lichtverlust ... fast nichts.
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> malediction schrieb
> Ich glaube, man sieht schon einen deutlichen Unterschied.
Man sieht einen minimalen Unterschied, der aber den ganzen Aufwand nicht wert ist.
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> malediction schrieb
> *Der Diffusor bewirkt* also, dass
> * die Farben natürlicher werden
Er bewirkt, daß die Farben gelblicher werden. Das liegt an der Eigenfarbe des Backpapiers, die nicht ganz neutral ist. Das magst du vielleicht +schöner+ finden, aber von +natürlicher+ kann keine Rede sein ... zumal die Sony-Farben ohnehin schon tendenziell zu gelblich sind. Aber wie dem auch sei – denselben Effekt könntest du auch mit einer Anpassung des Weißabgleiches erzielen.
.
> malediction schrieb
> * das Bild nicht an einigen Stellen überbelichtet wirkt
Das ganze Bild ist aufgrund des Lichtverlustes ganz einfach ca. eine Blendenstufe knapper belichtet. Denselben Effekt könntest du ebenso gut mit einer Belichtungskorrektur erzielen (ca. -2/3 oder -1).
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> malediction schrieb
> * die Schatten von Objekten weicher und nicht so auffällig sind (siehe Schatten des Steckers rechts unten)
Dieser Effekt ist so minimal, daß er den Aufwand nicht lohnt. Die Kanten der Schatten sind minimal unschärfer, ja – aber trotzdem ist jeder einzelne Schlagschatten noch da. Die Aufgabe eines Diffusors besteht darin, die Schlagschatten zu vermeiden, und nicht nur ihre Kanten ein klein wenig aufzuweichen.
Insgesamt ist dieser "Diffusor" viel zu klein und der Blitz dahinter viel zu schwach, um wirklich weiches Licht abzugeben. Rein von der Fläche her wäre dein Stück Backpapier zwar groß genug, um wenigstens im Nahbereich einen sinnvoll nutzbaren Effekt zu ergeben. Doch das Funktionsprinzip ist zu simpel. Auch durch das Papier hindurch strahlt der Blitz im wesentlichen punktförmig – wie du leicht selber sehen kannst, wenn du durch das Papier hindurch auf den Blitz schaust, wenn's blitzt (aus genügend großem Abstand natürlich, um dich nicht selbst zu blenden).
Generell sind diese "Diffusoren" zum Aufstecken aufs eingebaute Blitzgerät sinnlos, einerlei ob aus Backpapier selbstgebastelt oder diese gekauften aus milchig-transparentem Kunststoff. Sie kosten nur Licht ... na gut, und sie vergrößern den Abstrahlwinkel ein wenig, was die Ausleuchtung der Bildränder bei Weitwinkelaufnahmen etwas verbessern kann. Aber nennenswert weicher wird das Licht davon nicht.
— Olaf
Hallo,
da gebe ich Olaf fast in vollem Umfang Recht.
Die wärmere Farbe kommt aber wahrscheinlich nicht von der Farbe des Papiers, sondern von dem höheren Anteil des verfügbaren Lichts (AL, acvailable light), das in diesem Fall wohl die elektrische Raumbeleuchtung sein dürfte.
Das Foto ohne Diffusor ist überbelichtet. Wenn man mit EBV den Gammawert etwa ein Drittel und das Blau etwas zurücknimmt, bekommt man fast genau denselben Bildeindruck. Nur der Schatten des Blitzes bleibt hart.
Jetzt ist das nun so, dass bei diesem Foto der Abstand so bei einem Meter liegen dürfte. Bei drei Metren dürfte die Leitzahl 12 des Blitzes mit dem Diffusor dann so weit vermindert (der Diffusor vermindert die LZ auf etwa die Hälfte) sein, dass kaum noch genügend Licht für eine Personengruppe vorhanden ist. Aus gutem Grund sind die Kamera Blitze auch nicht für indirektes Blitzen ausgelegt, obwohl das von der Mechanik her bestimmt möglich wäre. Der Interne Blitz ist eine "Hilfsleuchte" deren Licht gerade noch für eine direkte Beleuchtung ausreicht. (LZ 12 = Blende 4 bei 3 m Abstand und ISO 100; LW 6 = Blende 4 bei 1,5 m Abstand)
Ich möchte den Eigenbau nicht schlechtreden, ich finde das Ding gut, aber es ist wohl nur für den Nahbereich (Produktfotos und ähnliches) eine kleine Verbesserung. Aber da es ja wirklich fast nichts kostet, und die Bastelei vielleicht einem Wochende die Langeweile austreibt kann man es durchaus empfehlen. Außerdem lernt man ja dabei etwas über die Beleuchtungstechnik.
Ein "echter" Blitz ist durch nichts zu ersetzen, als durch einen ECHTEN Blitz. Es gibt schon ganz vernünftige Geräte ab etwa 40 EUR mit Leitzahlen ab 40. Damit kann man dann vernünftig indirekt oder mit Diffusor blitzen. Von Metz gibt es einige Modelle mit Blitzschuh beziehungsweise Adapter, die auf allen Alphas funktionieren. Ich selber verwende den Metz 40MZ-3i
Übrigens kann man statt mit "Butterbrotpapier" auch gelb bis oranges Transparentpapier verwenden, um die Blitzlicht Farbe dem Kunstlicht anzupassen. Mit anderen Farben kann man auch ganz aussergewöhnliche Lichteffekte erzielen. Die Bauweise des Projektes ist ja ideal, um verschiedene "Filter" draufzuschieben und zu experimentieren. 🙂
MfG. Emil