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Wir stellen euch den Gewinner unseres Fotowettbewerbs vor

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Peter_S.
Genius
1.185 Aufrufe

1st.jpgLetzten Monat baten wir euch, uns eure besten Aufnahmen zum Thema „In the garden“ (Im Garten) zu schicken. Aus all den fantastischen Einsendungen wählten wir Andraz Antonic zum Gewinner dieser Wettbewerbsrunde. Mit bereits sechs seiner Fotos unter den Top-Drei ist Andraz ein besonders erfolgreicher Teilnehmer an unserem Fotowettbewerb. Wir fragten ihn also, was ihn inspiriert, welche Ausrüstung er verwendet und wie sein Gewinnerfoto zustande kam.

 

Erzähl uns doch zunächst, woher du kommst und was du machst!

Ich wohne im schönen Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien. Von Beruf bin ich Finanzberater im größten privaten Brokerhaus Sloweniens, aber ich fotografiere schon seit einiger Zeit nebenher und verkaufe meine Bilder dann hauptsächlich als Drucke.

 

Wann bist du zum ersten Mal mit Fotografie in Kontakt gekommen und was war deine erste Kamera?

Ich hatte schon als kleines Kind mit Fotografie zu tun, da mein Vater, seitdem ich denken kann, Kameras besaß. Meine erste Kamera habe irgendwann zu Beginn der Oberstufe gekauft. Ich erinnere mich daran, dass es eine der ersten digitalen Kompaktkameras auf dem Markt war, die ich mir von meinem kleinen Budget leisten konnte – eine 2mpix oder so etwas in der Art. Ich war kein einfaches Kind und wollte schon immer Dinge allein tun, so z. B. eine Kamera kaufen, ohne meinen Vater zu fragen. Diese kleine Kompaktkamera war mein ständiger Begleiter, nur der winzige 16-MB-Speicher war immer viel zu schnell voll.
Das war natürlich nur ganz einfaches Fotografieren. Mit der Zeit kaufte ich immer bessere Kameras, aber professioneller wurde ich erst viel später. Ich schätze, es braucht einfach seine Zeit und man muss erst einmal erwachsen werden und einige Jahre auf dem Buckel haben, um etwas (in Bildern oder durch ein anderes Medium) erzählen zu können.

 

Was hast du gefühlt, als die E-Mail mit der Benachrichtigung einging, dass du schon wieder unseren Fotowettbewerb gewonnen hast?

Ich sende nun seit gut einem Jahr Bilder zu den monatlichen Wettbewerben von Sony EU ein und ich muss vorausschicken, dass ich ... nun ja, sagen wir Glück gehabt habe! Von meinen bisher sieben Einsendungen schafften es sechs auf einen der ersten drei Plätze im Wettbewerb. Dieses Mal war das Thema relativ weit gefasst und es gab mindestens 10 bis 15 wirklich erstklassige Fotos, die genauso gut gewinnen hätten können. Ich kann also nicht behaupten, dass ich mir bei dem Ergebnis sicher war. Als die E-Mail kam, hatte ich daher ein breites Grinsen im Gesicht.

 

Kannst du uns die Geschichte hinter deinem Foto erzählen? Woher kam die Idee dafür?

Die (allgemeine) Idee mit der Videobrille hatte ich schon vor einiger Zeit, als ich ein Foto im Netz sah. Es zeigte Mark Zuckerberg, der bei einer Facebook-Veranstaltung an einer Reihe sitzender Gäste vorbeiging, die alle Videobrillen trugen. Ich kann dieses unheimliche Gefühl, das mir dieses Foto vermittelte, nicht vergessen: Eine digitale Zukunft, in der wir alle stumpfsinnige Drohnen sind. Versteht mich nicht falsch, ich bin selbst auch ein kleiner Technik-Nerd und kann mich für alles begeistern, was an neuer Technologie so auf den Markt kommt. Aber es zeichnet sich immer deutlicher ab, wie neue Technologien uns auf einer (globalen) Ebene miteinander verbinden, dabei aber leider die „menschliche Nähe“ verloren geht. Ich arbeite gerade an einem größeren Projekt mit einer Reihe von ähnlichen Bildern und einer ähnlichen Botschaft wie das Gewinnerfoto: Die Zukunft ist virtuell und wir sind alle miteinander verbunden. Aber sind wir auch präsent?

 

Kannst du uns verraten, welche Ausrüstung du für das Bild verwendet hast?

Mein Vater war immer überzeugter Nikon-Anhänger – und was soll ich sagen – ich bin es auch. Der Vollständigkeit halber muss gesagt werden, dass er im letzten Jahr auf Sony umgestiegen und nun Besitzer einer Sony RX100 mk2 und einer a6000 mit einigen Sony Objektiven ist. Für dieses Foto habe ich meine bewährte Nikon D800 und ein ganz normales Nikkor 50 mm f/1,4 G-Objektiv benutzt. Ich habe kein Stativ verwendet, aber einen externen SB-900 Blitz, der zusammen mit einer Softbox auf einer Halterung montiert und links vom Aufnahmebereich aufgestellt war, um dem Motiv eine bessere „Abgrenzung durch den Kontrastfokus“ zu geben, das Model mehr in den Vordergrund zu rücken. Da bei der D800 nur eine Blitzsynchronzeit von 1/250 Sekunden möglich ist und ich bei großer Blendenöffnung von f/1,4 fotografieren wollte, habe ich zusätzlich einen variablen ND-Filter vorgesetzt, um die Belichtung der gesamten Szene bei einer maximalen Synchronzeit von 1/250 Sekunden auf etwa -1 EV abzusenken und damit den Hintergrund dunkler zu gestalten, gleichzeitig aber das Model mit dem Blitzlicht gut auszuleuchten. Bei einem solchen Setup verwende ich den Blitz immer im manuellen Modus und mit Funkauslösern.

 

Was würdest du anderen Fotografen raten, damit es mit einem Gewinnerbild klappt?

Geht raus und fotografiert. Wenn ihr zurück seid, schaut euch die Bilder an und stellt sie in Online-Foren ein, um Feedback zu bekommen (Mama fragen, zählt nicht). Dann geht wieder raus, aber diesmal mit einem Plan. Setzt euch 10 Minuten hin und schreibt auf, was für eine Art von Bild (ja, nur ein Bild) ihr aufnehmen möchtet. Eine Straßenansicht, eine Landschaftsaufnahme? Welches Licht braucht ihr dafür, welche Zeit des Tages eignet sich am besten? Was müsst ihr für diese Aufnahme mitbringen, braucht ihr einen Assistenten, kann der Assistent euer bester Freund sein? Wie kommt ihr zur Location, gibt es einen Weg? Gibt es bereits viele ähnliche Bilder von eurer Motividee? Wie gebe ich dem Bild meine eigene Note, was möchte ich damit ausdrücken, halte ich einfach die Wirklichkeit fest oder möchte ich zeigen, was ich fühle usw. Für ein Gewinnerbild solltet ihr zumindest auf einige dieser Fragen Antworten haben. Oh, und habt eure Kamera stets und ständig dabei :wink: Die beste Kamera der Welt nützt euch nichts, wenn sie zu Hause liegt.