Wintipix jährt sich am 17. März 2017 zum vierten Mal. Eine Fanbasis mit bald 9’000 Follower auf facebook.com/wintipix und ein Fotoarchiv mit über 2‘000 Fotos sind bisher daraus entstanden. Angefangen hat alles mit der Suche nach guten Winterthur-Fotografien. Roger Szilagyi machte aus der Not eine Tugend und begann vor vier Jahren, seinen Wohnort mit seiner Kamera zu entdecken.
Unter dem Motto «Auf und daheim» begann der Grafiker aus Winterthur seine Bilderjagd und als Stadtwanderer entdeckte er immer wieder neue Motive. «Ich fotografiere einfach gerne und möchte mich immer wieder selber überraschen mit neuen Aspekten und Perspektiven», bringt er seine nebenberufliche Passion auf den Punkt. «Ausserdem bin ich auch fasziniert von den Möglichkeiten der digitalen Fotografie und der viralen Verbreitung der Bilder im Internet. Zur Zeit bin ich von Schwarz-Weiss-Fotografien fasziniert und übe mich täglich darin.»
Die Reaktionen der Nutzer auf Facebook sind meistens positiv. Aufforderungen wie «Please make new postcards» ging Roger Szilagyi nach und verkaufte inzwischen mehr als 10’000 Postkarten. Ausserdem entsteht aus den besten Bildern jedes Jahr ein wintipix-Fotokalender. Sein Ziel ist es, sein Hobby weiter zu vertiefen und das Bildermosaik der Eulachstadt möglichst weiter zu entwickeln: Winterthur als urbane Landschaft und in kleineren Bildstrecken fotografisch zu dokumentieren.
Wie muss man sich deine Jagd nach neuen Bildern vorstellen?
Viele Motive von Winterthur habe ich ja bereits im Kasten, mehrmals sogar. Meistens nehme ich mir vor, an einen bestimmten Ort zu gehen, unterwegs finde ich dann neue Motive und Bilder.
Woher holst du dir die Inspiration für neue Motive?
Beim Fotografieren ist das Licht meine Hauptinspiration. Für neue Motive lasse ich mich von anderen FotografInnen inspirieren und tausche mich aus in diversen Foto-Gruppen auf Facebook.
Auf welche Aufnahmen aus deiner wintipix-Fotogalerie bist du besonders stolz?
Die neusten Fotos sind auch meine liebsten, weil ich mich ja auch weiter entwickle. Wenn ich zurückschaue, dann stechen ein paar Fotos heraus, die eine Entwicklung vorausnahmen, die ich damals noch nicht erkannte. Eines dieser Bilder ist ein Foto vom Bahnhofplatz, den ich schon x-mal fotografiert habe und so noch nicht wahrgenommen habe. (siehe Bild unten)
Welche Kameras verwendest du?
Aktuell verwende ich die Sony A7R und für die Strassenfotografie die Sony RX100M4.
Wieso hast du auf Systemkameras mit Wechselobjektiv gewechselt?
Vor vier Jahren habe ich die Systemkameras für mich entdeckt, davor hatte ich nur ganz selten fotografiert. Während meiner Lehre hatte ich eine analoge Nikon, die ich aber irgendwann mal verschenkte. Für mich ist wichtig, dass ich die Kamera immer dabei habe, wenn ich unterwegs bin. Mit der Sony Nex7 ging’s dann richtig los und ich startete das Projekt wintipix.
Welche war deine erste Sony Kamera? Welche Erfahrungen hast du mit der Alpha 7R gemacht?
Die Sony nex6. Ich finde die vielen Möglichkeiten der Alpha 7R faszinierend. Ich glaube, die perfekte Kamera gibt es nicht, so wie es auch nicht das perfekte Bild gibt. Aber die Annäherung und die Suche nach dem Perfekten ist mein Antrieb, ich bin also sehr zufrieden und die Alpha 7R erfüllt viele meiner Anforderungen an eine Kamera.
Welche Erfahrungen hast du mit der RX100M4 gemacht?
Die RX100M4 erlaubt mir, noch spontaner zu sein, zu experimentieren. Es ist eine Art Werkzeug für Skizzen. Hier steht für mich nicht das perfekt scharfe und rauscharme Bild im Vordergrund, sondern eher das Gegenteil. Schnell fotografierte Szenen, so wie ich sie für Bruchteile einer Sekunde wahrnehme, eine Reflexion, ein Eindruck, ein Reiz, ein Licht- und
Schattenspiel – und Knips! Dafür ist die Kompaktkamera sehr geeignet. Und im Moment ist die RX100M4 sogar mein Lieblings-Gadget.
Welche Projekte stehen als nächstes an?
Da ich nicht ausschliesslich von der Fotografie leben muss, kann ich machen, was mir Spass macht. streetpix ist gerade mein liebstes Projekt. Da entdecke ich neue Ausdrucksmöglichkeiten für mich. Ausserdem möchte ich als Partner-Fotograf neue Fotos für keystone.ch liefern. Und nach bald vier Jahren «Postkartenmotive» reizen mich jetzt eher andere Themen, u.a. mache ich ein Projekt mit «Menschen auf der Flucht», Personen mit sogenanntem Status N, die in Winterthur eine vorläufige Bleibe gefunden haben. Der Pilotversuch sieht vor, dass je ein Fotograf und ein Kursteilnehmer sich begleiten, der Fotograf als Coach, der Kursteilnehmer als Fremder in einer fremden Stadt. Ich freue mich auf diese neue Herausforderung.
Theather Winterthur
Blick von der Allmend Güetli auf das Stadtzentrum von Winterthur
Zürcherstasse 39
Storchenbrücke
Rosengarten Heiligberg
Altstadt Grabenallee
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