Share your experience!
Durch das Defokussieren von Hintergründen können Personen in Bildern hervorgehoben und eindrucksvolle Porträtaufnahmen erzeilt werden.
Diese Technik kann sowohl für alltägliche Schnappschüsse als auch für Erinnerungsfotos von Geburtstagen oder Hochzeiten angewandt werden.
Wenn wir einfach drauflos fotografieren, dann nehmen wir meist den gesamten Körper der betreffenden Person auf und erhalten dadurch oft eine monotone Komposition - das Foto wirkt wie eine Nullachtfünfzehn-Aufnahme.
In diesem Kapitel erfahrt ihr einige Tipps, wie ihr Personen gekonnt hervorheben und euren Bildern einen eindrucksvolleren Feinschliff verpassen könnt.
Stellt die Kamera in den A-Modus und öffnet die Blende so weit wie möglich.
Bei Verwendung eines Zoomobjektivs gilt es, so nah wie möglich an euer Motiv heranzutreten und eine möglichst lange Brennweiten zu nutzen. Auf diese Art könnt ihr ungewollte Hintergrundobjektive ausblenden und die Intensität der Unschärfe im Hintergrund erhöhen, damit die Person sich vor dem Hintergrund abhebt.
Bild [2] der Beispiele oben wurde durch näheres Herantreten an das Motiv und Heranzoomen des Oberkörpers aufgenommen. Das Ergebnis zeigt das hervorgehobene Motiv, das sich vom Hintergrund abhebt. Bei Aufnahme aus kurzer Entfernung mit langer Brennweite wird der Hintergrund unschärfer, und der Ausdruck der Frau wird stärker hervorgehoben.
Für Erinnerungsfotos von Touristenattraktionen eignet sich unter Umständen jedoch das Miteinbeziehen der Landschaft, wie in Bild [1], besser. Soll der Fokus jedoch auf die Person gelegt werden, so ist eher die Variante in Bild [2] zu empfehlen.
Das Ändern der Komposition kann auch die Atmosphäre eines Bildes erheblich verändern, selbst wenn ihr ein und dasselbe Motiv fotografiert.
Bei Schnappschüssen tendieren wir dazu, unser Motiv in der Mitte des Bildes zu platzieren. Versucht bei Porträtaufnahmen jedoch, die „Drittelregel“ anzuwenden.
Bei der Komposition nach der „Drittelregel“ wird das Bild in 9 Teile geteilt (3 waagrechte x 3 senkrechte) und das Hauptmotiv an den Schnittpunkten der Trennlinien platziert. Platziert bei Porträts die Gesichtsmitte oder die Augen an den Schnittstellen.
Die „Drittelregel“ ist die Grundregel für ausgewogene Bilder. Wenn ihr nicht sicher seid, wie ihr euer Bild ausrichten sollt, versucht es nach der „Drittelregel“. Wenn ihr diese Regel beachtet, erhaltet ihr automatisch gute Aufnahmen. Bei α-Kameras könnt ihr euch die Gitternetzlinien nach der „Drittelregel“ auf dem Display der Kamera anzeigen lassen. Nutzt diese Funktion, wenn ihr Unterstützung für die Komposition eures Bildes benötigt.
Durch einfaches Platzieren des Kopfes an der Schnittstelle wirkt das Bild oben ziemlich beeindruckend und ausgewogen. Außerdem wird die Atmosphäre des Moments durch den freigelassenen Raum, auf den das Motiv schaut, vermittelt.
Eine weitere Grundregel ist die vertikale Ausrichtung eines Porträts, wie im Bild oben. Durch die Anordnung des Körpers der Person entlang der langen Bildkante werden die Hintergründe natürlich angeordnet. So erhaltet ihr ganz einfach ein simples, klares Bild. Eine horizontale Aufnahme eignet sich ideal, wenn ihr den Hintergrund miteinschließen möchtet. Wenn ihr jedoch nur die Person hervorheben möchtet, empfiehlt sich eine vertikale Orientierung.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Winkel des Lichteinfalls. Besonders bei Frauenporträts kann Haut und Haaren durch Gegenlicht eine geschmeidige Note verliehen werden. Vermeidet die sonnenintensive Tageszeit, und nehmt eher am Nachmittag auf, wenn die Sonne etwas schwächer ist, oder nutzt nach Möglichkeit die Wolken an einem bedeckten Tag. Wenn ihr jedoch bei starkem Sonnenschein aufnehmen müsst, versucht, das einfallende Licht ein wenig abzuschwächen, beispielsweise durch das Fotografieren unter einem Baum.
Beim Fotografieren mit Vorderlicht können Schatten auf das Gesicht fallen und den Ausdruck des Motivs aufgrund des starken Lichts düster wirken lassen. Wenn ihr den Winkel des Lichteinfalls steuern könnt, versucht das vorhandene Licht von hinten einfallen zu lassen.
Mit Gegenlicht wird das eigentliche Motiv, das Gesicht, vermutlich zu dunkel abgebildet. Nutzt für diese Fälle die Belichtungskorrektur, um das Gesicht ausreichend aufzuhellen. Es mag sein, dass die Hintergründe dadurch ein bisschen weißlich erscheinen, das Motiv wird so jedoch in eine sanftere Atmosphäre gebettet.
Dieses Porträt wurde bei Gegenlicht aufgenommen. Das Motiv wird auf der linken Seite von hinten beleuchtet. Es liegt kein ungewollter Schatten auf ihrem Gesicht und das Licht, das durch ihre Haare scheint, verleiht dem Bild eine sanfte Note und eine luftige Leichtigkeit.
Objektive mit fester Brennweite werden zur Intensivierung der Unschärfe im Hintergrund empfohlen, da der Blick dadurch nur auf die Person fällt. Da Objektive mit fester Brennweite in der Regel über eine große Blendenöffnung verfügen und sehr viel Licht in die Kamera dringen lassen, könnt ihr Verwackelungsunschärfen bei Aufnahmen unter schlechten Lichtbedingungen und bei Porträts reduzieren. Des Weiteren wird durch die große Blendenöffnung die Schärfentiefe reduziert, wodurch ihr euer Motiv leichter vom Hintergrund abheben könnt.
Sie müssen ein registrierter Benutzer sein, um hier einen Kommentar hinzuzufügen. Wenn Sie sich bereits registriert haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie sich noch nicht registriert haben, führen Sie bitte eine Registrierung durch und melden Sie sich an.