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Wie die Fotografie die Kunstwelt für immer verändert hat

Sonja_H
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Wie die Fotografie die Kunstwelt für immer verändert hat

Autor: Sony Europe

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Auch schon bevor die Welt begriffen hat, welche kulturelle Bedeutung die Fotografie einmal haben würde, hat sie die Künstler bei ihrer Arbeitsweise beeinflusst. Im 17. Jahrhundert haben einflussreiche Köpfe wie der holländische Maler Vermeer und das italienische Genie Caravaggio ihre Studios in Camera Obscura verwandelt und ließen sich von den Szenen außerhalb ihrer vier Wände inspirieren, in denen sie so viel Zeit verbrachten.  

 

Drehen wir die Zeit um ein paar Hundert Jahre nach vorne und schon befinden wir uns im Jahr 1888. In diesem Jahr brachte Kodak die erste benutzerfreundliche Kamera auf den Markt, die die Kunst für immer verändern sollte. Auf einmal mussten die Künstler keine Löcher mehr in die Wand in ihren Studios hauen, damit sie Inspiration fanden. Sie mussten jetzt einfach nur noch ihre Kodak in die Tasche packen und konnten immer und überall Fotos aufnehmen.

 

Die schier grenzenlose Beliebtheit der Fotografie hat es den Künstlern ermöglicht, sich von alten Traditionen freizusetzen und jeden Aspekt ihrer Kunst zu überdenken. Sie fingen damit an, Szenen zuzuschneiden, Motive aus ungewöhnlichen Perspektiven festzuhalten und sich darüber Gedanken zu machen, wie genau das Licht auf die Szene fällt und wie sich das auf das Endresultat auswirkt.

 

Maler so wie die französischen Spätimpressionisten Pierre Bonnard, Edouard Vuillard und Félix Vallotton gehörten zu den ersten, die eine Kodak Sofortbildkamera einsetzen. So konnten sie auch „kleinste Details, Perspektiven und Lichteffekte genau sehen, die man mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmen konnte.“

 

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Pierre Bonnard, 'Landscape bei Vernon'

 

Andere Maler haben einen eher simplen Ansatz für ihre Fotos verfolgt und das auf die Leinwand gebracht, was sie vorher mit der Kamera festgehalten haben. Gemälde wie das Werk Van Goghs Porträt der Mutter des Künstlers und Paul Cezannes Der Badende  zählten zu den ersten berühmten Werken, die auf Fotografien beruhten. Und es dauerte nicht lange, bis auch andere Künstler diese Vorgehensweise angewendet haben. 

 

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Paul Cezanne, 'Der Badende'

 

Heutzutage verschwimmen die Grenzen zwischen der Fotografie und der Kunst im traditionellen Sinne. Rhein IIeine Aufnahme des deutschen Fotografen Andreas Gursky wurde im Jahr 2012 für die rekordverdächtige Summe von 2,7 Millionen britischen Pfund (ca. 3,7 Millionen Euro) verkauft. Von diesem Bild wurden digital unerwünschte Objektive vom Foto entfernt, wodurch es eher ein Kunstwerk ist als ein gewöhnliches Foto. Im selben Jahr erhielt John Stezaker den Fotografiepreis der Deutschen Börse. Stezaker fügt die Fotos von Filmstars aus früheren Jahren zu Stillleben hinzu, wodurch bizarre Collagen entstehen. Ob das noch Fotografie ist, darüber lasst sich nun streiten. Aber es gibt keinen Zweifel, dass der Einfluss auf die Kunst absolut gesund ist.

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