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Hallo liebe Community,
es ist 2021 und auch dieses Jahr hat Sony neue Fernseher im Sortiment. Im folgenden Test beschreibe ich meine Erfahrungen mit dem X80J, dem aktuellen "Einsteigermodell".
Auspacken:
Da stand er nun endlich vor mir, der Karton des X80J. Ich hatte schon lange keinen Fernseher mehr ausgepackt, deshalb habe ich die Hinweise auf der Verpackung umso genauer studiert. Ein leuchtend oranger Aufkleber an der Oberseite mit einer großen Ziffer "1" zeigte in kleinen Piktogrammen "Karton oben öffnen, Anleitung lesen, Umkarton abheben".
Hätte ich nicht schon das "Unboxing"-Video zum X800H auf dem Sony YouTube-Kanal gesehen, wäre ich hierdurch erst einmal verwirrt gewesen. Denn bisher kannte ich es so - Karton oben aufschneiden, Styropor entfernen, Panel vorsichtig (am besten zu zweit) umständlich aus dem Karton heben, dann auf etwas weiches (wie eine Decke) legen und zuletzt die Standfüße ranbasteln. Dabei immer bangen und hoffen, dass der TV hierbei nicht beschädigt wurde.
Nein, bei Sony ist das seit einiger Zeit anders. Ich erkläre das einmal am Beispiel des X80J:
Man nimmt wie oberhalb schon beschrieben die Anleitung und das Zubehör oben aus dem Karton, welches auf dem oberen Styroporschutz liegt. Dann schneidet man die Plastik-Bänder durch, welche den Karton umschnüren wodurch das Panel und der untere Schutz frei am Boden stehen.
Deshalb ist es wichtig, dass man Schritt 1 ausführt und auch wirklich die Anleitung liest. Sonst besteht die Gefahr, dass man wie gewohnt vorgeht und dabei womöglich das Panel beschädigt.
Im nächsten Schritt zieht man dann einfach die vier "Wandungen" des Kartons nach oben ab (bei den 65 und 75 Zoll Modellen muss man zuvor noch vier Plastik-Sicherungen lösen) und schon steht das Panel auf einer dicken Lage Karton und in einem Styropor-Teil vor einem. Zusätzlich ist das Panel noch mit einer dickeren Folie eingepackt.
Faltet man nun vorne und hinten jeweils drei Papp-Dreiecke nach oben, welche den Karton am Styropor fixieren, kann man diesen flach zum Boden wegfalten. Nun steht das Panel noch auf dem Styropor-Teil. Aber auch hier hört das durchdachte Verpackungsdesign nicht auf, denn hier sind Sollbruchstellen eingearbeitet, sodass man die linke und rechte Seite des TVs zur Montage der Standfüße erreichen kann. Einmal fest zur Seite gezogen und schon kann man den Standfuß nach leichtem Anheben des Panels in die dafür vorgesehene Öffnung einführen bis er einrastet. Das wiederholt man noch einmal auf der anderen Seite und schon kann man das Verpackungsmaterial komplett entfernen, eingeschlossen der Folie, in welcher das Panel eingepackt war.
Normalerweise wäre der TV jetzt schon bereit zum Einrichten - zumindest wenn man ihn nun an seinen Bestimmungsort stellt - da ich den TV jedoch direkt an die schon vorhandene Wandhalterung montieren wollte musste ich noch einige Schritte durchführen. An dieser Stelle habe ich mir die Chance nicht nehmen lassen den TV schon einmal anzustecken, das Setup durchzuführen und zu überprüfen, ob er den Transport zu mir heil überstanden hat. Mehr dazu weiter unten.
Wandmontage:
Genau wie mein vorheriger TV hat auch das 55 Zoll Modell des X80J eine 30x30 Zentimeter VESA-Aufnahme an der Rückseite, somit konnte ich den Teil der Halterung, welcher direkt mit dem TV verschraubt wird ohne zusätzliches Justieren am X80J anbringen - zumindest fast.
Denn schraubt man die kurzen Schrauben an der Rückseite des TVs aus den Gewinden für die Wandhalterung heraus, so liegen diese ziemlich tief, so tief, dass selbst die längsten Schrauben der Wandhalterung nicht gepasst hätten. Ich war schon drauf und dran längere Schrauben zu bestellen, da fiel mir die Abkürzung "RTFM" ein, was frei übersetzt ausgeschrieben so viel heißt wie "im Zweifelsfall lieber noch einmal in die Anleitung gucken". Und siehe da - Sony hat nicht nur bei der Verpackung mitgedacht, sondern natürlich auch beim Gerät selbst.
Beim Zubehör lagen passende Adapter bei, welche vorne ein Außengewinde haben und sich dann zu einem zylindrischen Bereich mit Innengewinde ausbilden. Schraubt man diese hinten am TV ein, wo man zuvor die kurzen Schrauben entnommen hat, so schließen die Innengewinde der Adapter bündig mit der eigentlichen Rückwand des TVs ab. Somit konnte ich die VESA-Aufnahme mit den TV-eigenen Schrauben dort befestigen und ihn dann an der Wandhalterung einhängen und fixieren.
Dann musste ich nur die Standfüße durch leichtes ziehen nach unten wieder abnehmen und die Wandmontage war abgeschlossen.
Einrichten:
Das Einrichten der Google-TV Software benötigt eigentlich keine Erklärung, man verbindet den TV über WLAN oder Kabel (ich habe WLAN gewählt) mit dem Internet, logged sich mit seinem Google Konto ein und der TV kann genutzt werden. Auch der Sendersuchlauf kann entweder direkt bei diesem Schritt durchgeführt werden oder übersprungen und nachgeholt werden. Da ich wie oberhalb erwähnt den TV direkt nach dem Auspacken noch am Boden stehend eingerichtet habe, war das SAT-Kabel hier noch nicht angeschlossen und ich habe den SAT-Suchlauf später nachgeholt. Dieser hat ohne weitere Probleme funktioniert und zirka sieben Minuten gedauert.
In die Amazon-Prime Video App musste ich mich wie bei neuen Geräten gewohnt einloggen, indem ich die von Amazon auf dem Start-Bildschirm der App angegebene Website aufrufe (mit Smartphone oder PC) und dort den sechsstelligen Code eingebe, welcher am TV-Gerät angezeigt wird. Danach wird man automatisch eingelogged und kann die App direkt nutzen. Der Zeitaufwand hier betrug weniger als eine Minute.
Bei Netflix musste ich meine Mailadresse und mein Kennwort eingeben, aber auch hier hat die Einrichtung sonst keine weiteren Schritte erfordert.
Einzig die Einrichtung der Möglichkeit den TV per Alexa (Sprachassistent von Amazon) zu steuern hat beim ersten Versuch gehapert. Hier musste ich den TV einmal neustarten, da sich die App zur Einrichtung von Sprachassistenten (also Amazon Alexa, Google Home oder Apple Homekit) mit dem Namen "TV Control with Smart Speakers" nach dem verknüpfen des TVs mit der Sony Cloud (der Schnittstelle zwischen allen Smart-Speakern und dem TV) einfach geschlossen hat und ich den letzten Schritt des Setups dadurch nicht durchführen konnte. Nach dem Neustart hat es jedoch auf Anhieb geklappt und ich konnte mit dem Alexa-Skill "Sony's TV" den Fernseher steuern.
Da war selbst ich als "alter Hase" im Bezug Smart-Home etwas fasziniert. Obwohl ich Amazon Alexa schon seit dem Beta-Zeitraum hier in Deutschland nutze und etliche Smart-Home-Geräte darüber steuere habe ich bisher noch kein so komplexes Gerät wie einen TV damit verbunden gehabt. Den TV ein-/ausschalten, Apps starten, Sender umschalten, Lautstärke regulieren uvm. geht alles ohne auch nur die Fernbedienung in die Hand zu nehmen.
Apropos Fernbedienung - der TV lässt sich natürlich auch damit steuern. Der Clou? Die Fernbedienung hat ein Mikrofon eingebaut, welches man über Tastendruck aktivieren kann. Hier kann man dann den Google Assistant zur Steuerung des TVs nutzen, welcher noch einmal schneller reagiert, als es (zumindest bei meinem Setup) mit den externen Alexa-Geräten der Fall war (ich gehe davon aus, dass es dort minimal länger dauert, da diese den Umweg über die Cloud gehen müssen um den verarbeiteten Befehl zu übermitteln).
Man sieht schon während man den Satz in die Fernbedienung spricht, wie die Worte erkannt werden und der Befehl verarbeitet wird. Auch die Aktion, welche durch den Befehl ausgeführt wird, erfolgt sofort, ohne jegliche Verzögerung, was mich schon sehr beeindruckt hat.
Erster Eindruck:
So, genug erzählt von der Einrichtung und dem Aufbau, jetzt gehts ans Eingemachte. YouTube aufgerufen und ein 8K HDR-Video von "Jacob und Katie Schwarz" aufgerufen (ich denke deren Kanal ist jedem ein Begriff). Was soll ich sagen - WOW - ich hatte einem "einfachen" IPS-Panel nicht so ein gutes HDR Bild zugetraut. Auch ohne lokale Abdunkeln dunkler Bildbereiche war der Bildeindruck sehr ausgewogen. Einzig die Rot-/Orange- und Gelbtöne waren mir etwas zu knallig. Der Übeltäter war jedoch schnell gefunden. Die Ursache hierfür war die Standardeinstellung der Option "Farbbrillianz". Mit dieser auf "Niedrig" oder "Aus" erschien der Bildeindruck gleich sehr viel natürlicher.
Abseits von dieser Einstellung habe ich auch sonst einige Einstellungen direkt verändert, da ich einen natürlichen Bildeindruck bevorzuge. Lobend zu erwähnen ist, dass Sony hierbei auch fertige Bildmodi wie "Kino", "Grafik" oder "Foto" anbietet, mit welchen man den Bildeindruck mit einem Tastendruck komplett verändern und auf das angeguckte Material anpassen kann, wenn einem die manuelle Einstellung zu umständlich ist.
Bei den Bildmodi gibt es auch die Option "Spiel", welche dafür sorgt, dass das Bild ohne weitere Nachbearbeitung direkt an das Panel ausgegeben wird und dadurch die Eingabeverzögerung verringert. Da ich keinen portablen Gaming-PC habe, wurde meine PlayStation 3 Konsole angeschlossen und ich habe in dem Spiel "WipeOut HD" schnell mal einige Runden gedreht. Wer das Spiel nicht kennt - es handelt sich dabei um ein Rennspiel welches in der Zukunft spielt bei welchem man mit äußerst schnellen Fahrzeugen über Strecken rast und fliegt, also DAS Spiel, bei welchem man sofort am Bildschirm sehen muss, was die soeben gedrückte Taste für eine Auswirkung hat.
Das Spiel hat auch einen sehr interessanten Soundtrack mit allerlei elektronischer Musik, perfekt um die Lautsprecher am TV zu testen. Und nein, ich habe mich nicht verschrieben - "Lautsprecher" - Plural. Ist bei vielen TVs nur ein Lautsprecher verbaut, hat Sony beim X80J zwei Lautsprecher an der Unterseite des TVs verbaut. Je nach Platzierung des TVs kann man hier auch direkt eine Kalibrierung laufen lassen, welche das Mikrofon in der TV-Fernbedienung nutzt. Man setzt sich also an seinen Lieblingsplatz zum TV-gucken, öffnet die Kalibrierung im Menü, erlaubt Zugriff auf das Mikrofon und lässt diese dann laufen.
Dadurch ist sicher gestellt, dass der Ton auch so wie vorgesehen am Sitzplatz ankommt. Die Lautsprecher sind so genannte "Breitbandlautsprecher". Sie haben eine spezielle Form und sogar eine Bassreflex-Öffnung neben der Membrane, welche tiefe Töne verstärkt. Allgemein bin ich sehr zufrieden mit dem TV eigenen Ton, dennoch werde ich nach diesem Test meine 5.1 Anlage statt der internen Lautsprecher verwenden. Sollte aber kein weiteres Audio-System oder eine Soundbar zur Verfügung stehen, bleibt man auch mit den TV-eigenen Lautsprechern nicht auf der Strecke.
Verarbeitung:
Als einzigen negativen Punkt würde ich etwas anführen, was auch nur negativ aufgefallen ist, weil ich eine spezielle Wandhalterung nutze. Diese hat ein Scherengelenk wodurch man den TV von der Wand wegziehen und nach links/rechts schwenken kann. Hierbei greife ich vorsichtig an den linken und rechten Rand des Panels, wo der Plastik-Rahmen anscheinend nur ganz oben und ganz unten am Panel verschraubt/verankert ist und sich deshalb etwas "lose" anfühlt.
Im Betrieb merkt man davon nichts, genau so wenig wie es einem auffallen sollte, wenn man den TV einmal aufstellt und dann stehen lässt. Jedoch würde ich mir wünschen, dass Sony bei zukünftigen Modellen den Rahmen hier noch mit zwei weiteren Schrauben/Klemmen am Panel fixiert.
Sonst sieht der TV trotz Plastikgehäuse hochwertig aus und mir sind keine weiteren Merkmale negativ aufgefallen.
Nach einigen Tagen:
Ich hatte den TV jetzt knapp eine Woche täglich für drei bis vier Stunden im Betrieb und würde behaupten, dass ich in dieser Zeit so ziemlich jedes Feature ausprobieren konnte. Besonders gut gefällt mir immer noch, dass ich den TV per Alexa ein- oder ausschalten kann, also beispielsweise beim Verlassen des heimischen Büros den TV schon einschalten kann während ich die wenigen Schritte zur Couch gehe oder ihn ausschalten kann, wenn das Telefon klingelt und man die Fernbedienung im dunklen Raum nicht direkt zur Hand hat.
Auch interessant finde ich die vorinstallierte App "Livin Decor" bei welcher man den TV als digitalen Bilderrahmen mit einer eingeblendeten Uhr- und Datumsanzeige nutzen kann oder eine vorinstallierte Video-Sequenz abspielen kann, alles zusammen mit entspannender Musik.
Die Wiedergabe von Dolby-Vision oder anderen HDR Inhalten funktioniert einwandfrei, am besten gefallen mir hierbei immer noch Blu-Ray Inhalte, welche ich von meinem UBP-X800 eingespielt habe. Der Film "Baby Driver" in 4K HDR auf diesem TV war schon ein besonderes Erlebnis, auch hier habe ich wieder nur die eingebauten Lautsprecher des TVs genutzt.
Über den Google PlayStore habe ich mir noch weitere Apps heruntergeladen, welche ich alle direkt aus dem Home-Menü über die Sprachsuche gesucht habe, wie z.B. die Amazon Music App, welche zuverlässig gefunden wurde und direkt installiert werden konnte. Zum Musikhören oder auch PodCasts auf YouTube gucken kann man zudem das Display des TV ausschalten, ihn also als reinen Lautsprecher nutzen. Durch die Nähe zur Küche nutze ich also nun lieber den TV mit ausgeschaltetem Panel als mein Smartphone in der Hosentasche beim Kochen als Musikplayer zu verwenden.
Fazit:
Der X80J ist ein moderner TV, welcher mit seiner einfachen hardware- und softwareseitigen Einrichtung punkten kann. Auch in der täglichen Bedienung ist mir nichts negatives aufgefallen. Trotz IPS Panel ist die HDR- und 4K-Darstellung sehr gut, was zusammen mit dem doch satten Sound der zwei Lautsprecher zu einem angenehmen Gesamteindruck führt.
- Nic
Der TV wurde mir von Sony im Rahmen dieses Tests kostenfrei zur Verfügung gestellt.
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