Hi,
zunächst:
Ich stimme Nic schon mal zu, was die Größe der Speicherkarte angeht. Du solltest aber außerdem eine möglichst schnelle Karte verwenden. Für XAVC S benötigst Du laut Manual eine SDXC-Karte. Die gibt es in mehreren Geschwindigkeitsklassen. Auf der sicheren Seite bist Du mit Class 10 UHS 3. Die laufen auch in 4K-Kameras.
Und hier noch eine etwas ausführlichere technische Erläuterung zu den Videoformaten:
Erst einmal: MP4 ist eigentlich kein Videoformat sondern das sogenannte Container-Format, daher verstehe ich auch nicht, warum das immer wieder in den Spezifikationen auftaucht.
Im Manual steht es aber korrekt, denn dort sind als Videoformate XAVCS, AVCHD sowie MPEG-4 AVC/H.264 genannt, wobei im letzten Fall auch da fälschlicherweise MP4-Format steht. Ich glaube, ich muss die Handbuchschreiber wirklich mal kontaktieren. Laut Dateiendung wäre XAVCS ja auch MP4-Format, aber es gibt eben einen Unterschied zwischen den beiden Videoformaten, die in den MP4-Dateien landen.
Bei allen 3 Videoformaten steht im Manual "MPEG-4 AVC/H.264", die Dateiendungen sind aber eben 2 Mal MP4 und einmal M2TS. Der Grund dafür ist der Audioteil, der bei allen 3 Videoformaten unterschiedlich ist.
Vorweg noch dies: "MPEG-4 AVC/H.264" bezeichnet den jeweilig verwendeten Enkoder für den Videoteil. Der ist also in allen Fällen gleich, nur verwendet er bei XAVCS eine höhere Bitrate und bietet damit die höchste Videoqualität. Bei den beiden anderen Formaten dürfte die Bitrate für den Videoteil in etwa identisch sein; der Unterschied liegt hier nur im Dateiformat, das verwendet wird. Warum das so ist, erkläre ich nun.
Audioteil:
Bei XAVCS ist der Ton mit LPCM Stereo kodiert (früher gerne als WAV unkomprimiert bezeichnet), bei AVCHD ist der Audioteil in Dolby Digital Stereo kodiert und beim sogenannten MP4-Format mit AAC-LC. Das sind also 3 unterschiedliche Audioformate.
Laut der Spezifikationen für eine MP4-Datei sind in einer MP4 fünf verschiedene Audioformate erlaubt, wozu von den eben genannten eigentlich nur AAC gehört. Ob LPCM in irgendeinem Datenblatt zusätzlich erwähnt wird, weiß ich allerdings nicht. Vermutlich wird es aber von der Motion Picture Experts Group (= MPEG) akzeptiert. Dolby Digital hat die MPEG allerdings nicht für den MP4-Container akzeptiert, wohl aber das ATSC (ein Kommittee in den USA). Daher nutzt Sony für diesen Fall M2TS (MPEG-2 Transport Stream) als Container, um weltweit auf der sicheren Seite zu sein. Dolby Digital lässt sich nämlich durchaus in MP4-Dateien integrieren, wenn man das geeignete Werkzeug hat, wobei diese Programme gerne darauf hinweisen, dass die Datei dann möglicherweise nicht überall wiedergegeben werden kann.
Das qualitativ beste Audioformat von den dreien ist sicherlich LPCM, weil es sich um unkomprimiertes Audio (also verlustfrei abgespeichert) handelt. Dolby Digital und AAC unterscheiden sich eher kaum, wobei AAC das modernere Format ist. Beides sind aber komprimierende Formate, die unweigerlich einen Qualitätsverlust im Vergleich zu LPCM mit sich bringen. Hörbar ist der aber im Normalfall nicht, denn dafür sind die Kamera-Mikros insgesamt nicht gut genug. Bei AAC wird zwar stärker komprimiert als bei Dolby Digital, aber mit moderneren Methoden, so dass es qualitativ keinen Unterschied zu Dolby Digital geben sollte.
Okay, das reicht wohl mit Technik...
Grüße
darkframe
Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen... (© by Kurt Marti)
