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Hallo zusammen.
Ich habe eine Sony a6400 und ein Sony Obkjektiv SEL70200G Vollformat 70 mm - 200 mm f/4.0 dazu. Ich möchte damit Bilder bei Flutlicht machen. Bereich Fußball. Meine Fragen dazu:
Ist es mit diesem Objektiv möglich?
Wenn ja, welche Einstellung eignet sich dafür am besten dafür?
Wenn nein, welches Objektiv würdet Ihr empfehlen?
Gelesen habe ich f/2.8 minimum bei ISO 3200. Ist das so? Ich bekomme Bilder hin, allerdings von 50 vielleicht zwei bis drei akzeptable.
Einen guten fachmännische Rat für einen Einsteiger wäre echt schön.
Hallo Mainman64,
wenn du bei Flutlicht fotogrfieren möchtest, gehe ich davon aus, dass es Sportfotos werden sollen.
Daher solltest du darauf achten, die Verschlusszeit so kurz wie möglich zu halten.
Als Faustformel gilt "Verschlusszeit < 1/Brennweite" also bei 200mm Brennweite sollte die Verschlusszeit kürzer als 1/200 sein. Um dies zu erreichen musst du ggf. Blende und ISO anpassen.
Ich würde empfehlen mit Verschlußzeitpriorität zu fotografieren.
Viele Grüße
Peter
Gelöscht - hatte mich im Beitrag vertan 😖
Hallo @Mainman64,
Zuerst: Ich bin kein Profi. Ich fotografiere hauptsächlich privat urbane Tiere (mehrheitlich Vögel, keine Menschen).
Beim Fußball wird 1/200 wohl zu langsam sein. Bei fliegenden Tieren habe ich ohne Nachziehen gute Ergebnisse mit 1/500 und kleiner erzielt. Das Optimum liegt dort bei 1/800. Beim Fußball willst du wahrscheinlich schneller sein. (Vielleicht 1/1000, 1/1600 - musst du mal ausprobieren.)
Es macht natürlich einen Unterschied, ob du die Kreisklasse, das Schulsportfest oder die 1. Bundesliga fotografierst. Zehnjährige rennen nicht ganz so schnell, auch die Kreisklasse ist sicher nicht so flink wie manch einer aus der 1. Bundesliga. Passe das also deiner Situation an. Bei Kinder-/Jugendsportevents reichen die von @Peter_S. genannten 1/200 womöglich sogar für ein optisch scharfes Foto.
f/4.0 sollte heute im privaten Bereich keine Hürde mehr sein. Sensoren und Rauschunterdrückung können höhere ISO-Werte ab als noch vor 10 Jahren. Und in Abhängigkeit davon, was du am Ende mit den Bildern vorhast (Instagram? Hompage? Drucken?), kannst du die 24MP Bilder auch verkleinern auf bspw. 4K. Dabei verlierst du sowieso Details, aber durchaus auch Rauschen.
Beim Druck kann man mit mattem Papier tricksen. Da dieses eine strukturierte Oberfläche hat, fällt das Rauschen des Bildes am Ende nicht mehr so auf - insbesondere bei Drucken bis 15x10. (normales Fotos)
Bei Webveröffentlichungen von Bildern, die du kleiner skalierst, würde ich wahrscheinlich bis ISO6400 gehen, ohne Bauchschmerzen zu kriegen.
Ein Problem, welches dir jedoch begegnen könnte, sind deine Erwartungen*. Schraube die runter. Sportfotografie ist eine Materialschlacht mit schnellen Bodies und langen Brennweiten und ein Kampf um die guten Positionen am Spielfeldrand. Such dir eine Position in der Nähe des Tores, nimm dir einen Klappstuhl mit (s.u. 2. Link) und warte, bis die Action zu dir kommt und halte dann drauf.
Arbeite mit dem Serienbilmodus. (bspw. Hi+), wenn du unsicher bist und pack genug Speicher ein. Du wirst jede Menge Ausschuss erzeugen.
Gut ist sicher auch, wenn du der Kamera so viel Arbeit wie möglich abnimmst. Fotografiere im M-Modus (also manuell) und stelle Blendenwert und Belichtungszeit ein. An der a6400 würde ich den ISO wohl manuell einstellen, an einer Vollformatkamera würde ich ISOAuto setzen und die Belichtungskorrektur stattdessen nutzen, läuft aber auf das Gleiche hinuas.
Bei Tierfotografie ist das auch genau mein Setup.
*Erwartungen: Fotografieren bedeutet, auch Ausschuss zu akzeptieren. Wenn du 5% gute Schüsse hast, ist das hervorragend. Bei 200mm wirst du wahrscheinlich keine knallharten Kopfballzweikämpfe sehen, wenn du am Rand des Mittelfelds stehst. Besorg dir die wirklich vom Tor.
Was ich bald mal vorhabe - sobald ich ein vernünftiges Tele habe - ist Fußball in kleineren Rahmen zu fotografieren. Bspw. ein Match der Fußballfrauen. Selbst die Bundesligaspiele der Damen sind nahezu nie ausverkauft. Man kommt dort als Privater/Hobbyist sicher auch mal durch "nett fragen" rein, ohne gleich mit einem Presseausweis zu wedeln. Dito ganz allgemein die niedrigeren Ligen. Fang am besten dort an und über dann, vorherzusehen, was als nächstes passiert.
- Das ist die Essenz der nachfolgend verlinkten Texte mit ein bisschen Senf von mir. Die Seiten stammen aus dem Jahr 2010. Vielleicht hilft es ja.
Tipss zur Sportfotografie - kwerfeldein.de
Schwierige Lichtbedingungen im Stadion - stefangroenveld.de
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian.
Vielen Dank für dein langes Feedback. Ich fotografiere auch gerne Tiere. Mein Lieblingsmotiv. Das klappt soweitauch ganz gut. Tagsüber 🙂
Im Fußball bin ich schon seit zwei Jahren unterwegs und habe doch schon viele brauchbare Bilder fotorafiert. Bei Flutlich bin ich allerdings raus. Deshalb auch meine Fragen hier. Bin immer neidisch, wenn ich andere Flutlichbilder sehe und Frage mich natürlich, was mache ich falsch? Oder welches Objektiv ist ausschlaggebend.
Wie Du schon geschrieben hast, ich muss wohl mit viel Ausschuß rechnen.
Nochmals Danke und ein schönes Wochenende
Hallo Peter.
Danke für deine Antwort. Es sieht so aus, als müsste ich noch öfter Versuche starten um die richtige Einstellung zu finden. Ja richtig, ich fotografiere im Bereich Fußball (Herren). Ein schwieriges Thema, wie ich festgestellt habe. Wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder 🙂
Nochmals Danke und ein schönes Wochende
VG
Roy
Hallo aus Erding,
bei einer Kamera mit APS -C Sensor würde ich, so aus dem Stegreif, nicht bis ISO 6500 gehen! Bevor du da einen Enttäuschung erlebst, probiere mal abends, bevor es dunkel wird, ggf gegen 16 Uhr zu Zeit ein paar Probefotos zu machen um festzustellen, welche ISO für dich akzeptabel ist. Ich finde alles über 3000 schon grenz wertig.
VG René
Hallo René.
Danke für Dein Feedback. Habe mittlerweile festgestellt, dass ich sehr viel testen muss, um die richtige Einstellung zu finden. Hab mich auch damit abgefunden, dass ich einen hohen Ausschuß habe und wirklich nur 5 % brauchbare Bilder dabei sind. Wurde mir ja schon angekündigt 🙄 die Antworten zu meiner Frage haben mir aber weitergeholfen.
Wünsche noch eine schöne Woche
VG
Roy
Habe jahrelang American Football vom Spielfeldrand aus fotografiert. Ein APS-C-Sensor hat zumindest den Vorteil, dass der Bildausschnitt gegenüber den üblicherweise genutzten Vollformatsensoren den Brennweitennachteil von nur 200mm etwas mildert. Doch das bist Du ohnehin gewohnt. Ich habe grundsätzlich mit Belichtungszeiten von 1/600s bis möglichst 1/1000s gearbeitet, allerdings mit Brennweiten von 400mm bis 800mm. Die Blende war üblicherweise ganz offen, was bei diesen Objektiven etwa f5.6 bedeutete. Selbst bei 1/1000s können ganz rasche Hand- oder Fußbewegungen zu Bewegungsunschärfen führen, was jedoch nicht sehr stört, denn wichtig ist bei den meisten Fotos, dass die Gesichter scharf abgebildet sind. Da sehr rasche Bewegungen meist nur von einer Hand/einem Fuß gemacht werden, steigert das eher die Dynamik des Bilds. Meine Einstellungen waren M mit der offenen Blende, den genannten Zeitbereichen und ISO auf Automatik.
Bei Sportkameras arbeitet man mit automatischer Schärfennachführung, also Schärfe auf den gewünschten Bereich einstellen, danach im High-Speed-Modus mit 10 bis 12 Fotos pro Sekunde, ununterbrochen den Auslöser gedrückt halten, solange eine Szene im Gang ist, das sind dann bis zu 20 oder 30 Fotos. Wenn man Glück hat und kein Spieler oder Schiedsrichter durch das Bild läuft und die Szene etwas hergibt, kriegt man davon gute Bilder, wobei man eben entsprechend auswählt. Bei einem Footballspiel habe ich jedenfalls 2500 Fotos gemacht (die machen die Pressefotografen auch, nur löschen die in einer Spielpause sofort solche, die nichts wurden und zur Halbzeit senden sie ihre JPGs an die Agentur, mit allen Zusatzinformationen, die eine Bildagentur benötigt (Spielername usw.)), natürlich sind viele davon nicht brauchbar, denn man weiß ja nie, ob die Szene ergiebig sein wird. Da ist American Football einfacher als Fußball, denn es gibt bei jedem Spielzug ein Abspiel des Balls, und ein Spielzug dauert oft nur ein paar Sekunden. Dann kann man sich bis zu 40 s ausrasten und auf den nächsten Spielzug konzentrieren.
Beim Fußball ist das allerdings ganz anders, habe ich auch gemacht. Auch bei Flutlicht, da muss man, weil der Ball oft sehr lange ohne Unterbrechung im Spiel sein kann, wesentlich konzentrierter fotografieren und man hat kaum Erholungspausen. Je nach Spielverlauf kann da Dein Objektiv besonders bei Szenen im Bereich des Strafraums sehr gute Dienste leisten, falls Du im Bereich hinter der Toroutlinie fotografieren kannst.
Um die ISO habe ich mich nicht gekümmert, denn die konnte ich ohnehin nicht beeinflussen. Doch immerhin hat man heutzutage sehr gute Software, um das Bildrauschen zu entfernen, ohne dass die Schärfe besonders darunter leidet.
Du darfst nur nie vergessen, wie viele erfahrene Sportfotografen bei einem großen Spiel gleichzeitig rund um das Spielfeld verteilt alles fotografieren, also lass Dich nicht von 2 oder 3 tollen Fotos pro Spiel, die Du siehst beeindrucken. Die haben genau so viel Ausschuss, und jeder ist froh, wenn sie pro Spiel ein paar wirklich gute Fotos haben, dazu noch vielem die herzeigbar sind. Und die haben viel Erfahrung und meist optimale Ausrüstung, die macht sich auch bezahlt. Bei einer einfachen Kamera stößt Du unweigerlich an die Grenzen des Möglichen.
Hallo.
Danke für die ausführliche Antwort. Durch einige Versuche bin ich jetzt schon etwas weiter gekommen und erhalte einige gute und klare Bilder. Der Ausschuss ist halt enorm hoch, aber damit muss ich leben.
Viele Grüße und Gesund bleiben
Roy
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Herzliche Grüße / Best regards
Roy Müller
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Viele Grüße
Julia
(Moderatorin)