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Hallo! Der Betreff klingt vielleicht etwas seltsam, aber als Linux-User eckt man immer mal wieder wo an. Wenn ich es richtig sehe, benötige ich für sämtliche Firmware-Updates von Sony-Kameras entweder einen Windows- oder einen Mac-Rechner. Nun habe ich weder das eine, noch das andere, da wie gesagt Linux-User. Meine Frage ist daher: gibt es eine Möglichkeit, die Firmware auf eine andere Weise aufzuspielen, also gewissermaßen plattformunabhängig.
Ich habe derzeit eine RX100 III und rechne nicht damit, dass es dafür noch ein Update geben wird. Ich bin aber gerade am Überlegen, aufs Vollformat umzusteigen und ziehe eine A7-Kamera in Erwägung. Ich kenne diese Festlegung auf eine Rechnerplattform/Software von anderen Kameraherstellern nicht. U.U. ist das ein echtes Kaufkriterium.
So, "Problem" behoben. Ich war fast das ganze Wochenende beschäftigt, bis das Update aufgespielt war. Ich habe viel gelernt. Nur mal ein kurzer Bericht, falls andere Linux-User vor dem gleichen Problem stehen und hier vorbeikommen. Die Sackgassen und Holzwege, die mich fast zum Kauf eines Windows-Notebooks veranlasst haben, lasse ich mal außen vor.
Wenn man nur Linux zur Verfügung hat, dann bietet sich das Programm woeusb an. Damit kann man sich einen bootfähigen USB-Stick erstellen mit Windows drauf. Zuvor muss man sich die ISO-Datei von Win 10, 8.1 oder 7 von der Microsoft-Webseite herunterladen. Über woeusb gibt es teils widersprüchliche Erfahrungsberichte. Manche klagen, dass es nicht funktioniert. Ich habe die neuesten Version verwendet und die hat funktioniert.
Um Windows zu installieren braucht man dann noch einen Produktschlüssel. Dafür gibt es aber jede Menge Angebote im Netz für kleines Geld.
Für die Installation habe ich eine andere Festplatte in mein Notebook eingebaut und darauf installiert. Gut, wenn man ein paar alte Festplatten herumliegen hat! Ich verwende die Dinger für die Auslagerung von Daten. Eine ist jetzt eben die Sony-Windows-Festplatte.
Viele Grüße, Richard
Hi @csiegel94,
Ich wollte @darkframe sagen, dass ich es als peinlich empfinde, Menschen wegen meiner Entscheidung wiederholt darum bitten zu müssen, mir mal wieder aus der Patsche zu helfen. Den Rat hört man in der Szene einfach häufiger mal, vielleicht ist man dann irgendwann etwas flapsig, ohne es wirklich sein zu wollen. Wenn das so angekommen ist, bitte ich um Entschuldigung.
ich fand Deine Antwort auf meinen Post nicht einmal ansatzweise flapsig. Ganz im Gegenteil hast Du recht gut erklärt, dass eine Befreiung aus einer Abhängigkeit (von Windows/MAC in diesem Fall) eben auch zu einer neuen Abhängigkeit führen kann. Du bist übrigens tatsächlich der erste, der mal Bezug auf meine Signatur genommen hat und dabei auch noch verstanden hat, was ich damit (unter anderem) ausdrücken möchte.
Okay, zurück zum Thema. Ich kenne mich mit Linux zu wenig aus, um da wirklich mitreden zu können. Ich habe immer mal wieder versucht, mich Linux zu nähern, bin aber meistens daran gescheitert, dass einfach zu viele der von mir genutzten Programme nicht für Linux verfügbar waren/sind. Ich werde aber den Teufel tun, Dich wegen Deiner Entscheidung für Linux zu verurteilen.
Andererseits kann ich verstehen, dass sich Firmen wie Sony und auch viele andere "große Player" nicht großartig bemühen, auch für Linux Software zu entwickeln. Dafür ist der Marktanteil einfach zu gering, und letztlich geht's in den Firmen immer um Geld. Und da befindet sich Linux mit aktuell knapp 3,5% Marktanteil (siehe hier) auf verlorenem Posten. Auch für MACs wird ja wesentlich weniger entwickelt als für Windows-Systeme. Das alles hat überhaupt nichts damit zu tun ob das Eine oder Andere Betriebssystem "besser" ist oder nicht. Es geht nur um Entwicklungskosten, also um Geld.
Wie auch immer, mir ist noch eingefallen, dass unter Linux das Update vielleicht ja auch mit Wine funktionieren könnte. Aber, wie gesagt, dazu fehlt mir jede Menge Linux-Wissen.
Grüße
darkframe
Danke für die rege Beteiligung an dem Thema.
Nochmals kurz (naja...) ein paar Bemerkungen meinerseits.
Wine war übrigens eine meiner Sackgassen am Wochenende. Ich hatte Wine erfolgreich eingerichtet, so dass der Updater lief. Ich habe aber erst hinterher mitbekommen, dass Wine nicht USB-kompatibel ist. D.h. angeschlossene Geräte wie Kameras sind über Wine nicht ansprechbar.
Wie man die Methode, die Sony für Updates verwendet, beurteilt, hängt natürlich auch davon ab, welche Erfahrungen man mit anderen Herstellern schon gemacht hat. Ich kann nur für mich sprechen: so eine umständliche Lösung ist mir bislang nicht untergekommen, Linux hin, Windows/Mac her. Ich komme aber auch unmittelbar von Fuji.
Das darf man, finde ich, auch deutlich sagen.
Produkte können gut sein, das Handling muss nicht an jeder Stelle gleich gut sein. Der Updater selbst ist ebenfalls nicht sonderlich gelungen, mal vorsichtig ausgedrückt. Andere Lösungen sind da einfacher, klarer, schneller. Aber das muss jeder für sich beurteilen.
Das ganze führt ja dann auch auf die grundsätzliche Frage nach dem Service. Ein guter Service ist in meinen Augen der, der allen Nutzern hilft, jederzeit das Beste aus seiner Investition herauszuholen. Diese Erfahrung vermisse ich gerade - oder habe sie vermisst.
Mein erster Schritt war übrigens ein Anruf bei der Sony-Hotline. Ich habe die Situation geschildert. Die Dame war sehr freundlich und meinte, sie würde dieses Feedback notieren. So weit, so gut. Sie gab mir dann noch die Tel-Nr. einer Service-Stelle, und zwar die Fa. Geissler in Reutlingen. Nun kenne ich die Firma bereits aus Analogzeiten. Geissler hat mir mal Rolleiflex-Kameras zu wirklich guten Preisen instand gesetzt. Auch habe ich nur knapp eine halbe Stunde mit dem Auto zu fahren. Eigentlich ein günstiger Zufall. Ich habe also bei Geissler angerufen. Am Telefon meinte man, ich könne vorbeikommen, trotz Corona, das müsste sich alles in kurzer Zeit machen lassen, so dass ich auf die Kamera warten könne. Und Kosten? Ja, 30 Euro. Nun ist klar, die Mitarbeiter von Geissler arbeiten nicht umsonst. Aber könnte Sony das nicht auch anders lösen, wenn man schon sonst an der Software spart? Offenbar nicht. Das Fazit ist: Linux-Anwender lässt Sony derzeit ziemlich im Regen stehen. Punkt.
Also ich stehe aktuell vor dem gleichen Problem und verstehe es eigentlich überhaupt nicht. Wenn man davon ausgeht, dass da etwas programmiert wird, das dann für zwei verschiedene OS kompiliert wird, sollte es kein Problem sein, dies auch für Linux zu kompilieren - gerade wenn man ja weiß, dass Mac OS im Grunde genommen ein Linux ist 😉 Da werden Probleme herbeigeredet, die keine sind.
Verbesserungsvorschlag für Sony: Lassen sie wie es eigentlich heute normal ist, die Firmware direkt über das eingebaute WLAN der Kamera aktualisieren. Das sollte möglich sein!